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Autotest: Fiat 500 1,4 16V Lounge/Sport Cinquecento - Schickes Comeback

, aktualisiert am

  • Comeback des legendären Cinquecento
  • Attraktiv, leistungsstark aber teuer

Der große Erfolg des Mini (BMW Group) hat offenbar auch Fiat dazu bewogen, einen hochwertigen Kleinwagen im Retro-Look anzubieten. In optischer Anlehnung an den klassischen Fiat 500 (italienisch „Cinquecento“), der sich auch in Österreich als Puch 500 einen legendären Ruf erworben hat, entstand ein Kleinwagen, der nicht ausschließlich der Raum- und Preisökonomie verpflichtet ist, sondern auch dem Chic und der Mode.

Billiger als der Panda

Die Rolle des preisgünstigen Raumwunders erfüllt ohnehin das Schwestermodell Panda, auf dessen Technik auch der Cinquecento aufbaut. So ist der Fiat 500 preislich etwas über dem Panda angesiedelt. Die 15.000 Euro für das getestete Modell (1.4 16V) sind nicht gerade günstig, dafür bekommt man aber schon ein recht gut ausgestattetes Modell. Darüber hinaus gibt es noch viele Möglichkeiten zur „Individualisierung“, also dafür, den Preis durch die Wahl vieler Extras weiter in die Höhe zu treiben.

Gute Verarbeitung

Die Verarbeitung der Karosserie hinterlässt einen guten Gesamteindruck. Trotz des harten Fahrwerks gibt es kein Knacksen und Knarzen im Innenraum. Durch die in Wagenfarbe lackierten Stoßfänger ist der Wagen allerdings schutzlos fremden „Remplern“ ausgeliefert, zumal auch seitliche Schutzleisten fehlen. Durch die aufrechte Sitzposition ergibt sich ein guter Überblick, die Sicht nach hinten ist allerdings wegen der hohen Fensterkante nicht besonders gut. Immerhin sind akustisch warnende Parksensoren als Extra zu haben. Mit 185 Liter Kofferraum liegt der Cinquecento im Mittelfeld seiner Klasse (Kleinstwagen).

465 Liter Laderaum

Durch Umlegen der Rücksitzbank ergeben sich großzügige 465 Liter, allerdings mit einer Stufe am Laderaumboden. Vorne finden wegen der üppigen Kopffreiheit selbst sehr große Menschen ausreichend Platz, hinten wird es aber eng: Ab 1,75 Meter stößt man mit Knien und Kopf an seine Grenzen.

Das Innengeräusch ist relativ hoch, wird aber nicht als sehr unangenehm empfunden. Heizung, Lüftung und Klimaanlage arbeiten problemlos. Die Bedienung ist im Großen und Ganzen logisch aufgebaut, auch sämtliche Bedienelemente sind ohne große Ablenkung vom Straßenverkehr zu erreichen. Vorn gibt es einige meist kleinere Ablagen, hinten Taschen in den Vordersitzlehnen. Das Handschuhfach ist aber nur ein unbeleuchteter Schlitz.

Präzise Schaltung

Der getestete 100-PS-Benziner wird mit einer harten Federung ausgeliefert, die zwar eine sehr gute Fahrdynamik bietet, aber auf kurzen Bodenwellen zum Stuckern neigt. Die Bremsen arbeiten vorbildlich. Auffällig ist lediglich der für einen Kleinwagen große Wendekreis von 11,7 Meter. An Fahrleistungen und Laufkultur des Motors gibt es nichts auszusetzen, vorausgesetzt, man greift oft genug zum perfekt positionierten Schalthebel des Sechsgang-Getriebes. Mit serienmäßigem ABS, ESP und Bremsassistent ist der Fiat 500 auf der Höhe der Zeit.

Zahlreiche Airbags

Dazu kommen noch zahlreiche Airbags inklusive fahrerseitigem Knie-Airbag. Alles zusammen verleiht dem kleinen Flitzer ein erstaunlich hohes Sicherheitsniveau: fünf EuroNCAP-Sterne bei der Insassen- Sicherheit; beim Fußgängerschutz allerdings nicht besser als der Durchschnitt. Weiterer Wermutstropfen: Vorne kann kein rückwärts gerichteter Kindersitz montiert werden, weil sich der Beifahrerairbag nicht deaktivieren lässt.

Zu hohe Betriebskosten

Die Kosten sind nicht ohne. Nicht nur der Neupreis von 15.000 Euro lässt aufhorchen, auch die Betriebskosten sind für einen Kleinstwagen einfach zu hoch. Er schluckt fast 7 Liter im Testdurchschnitt, im Stadtverkehr steigt der Verbrauch auf 8,4 Liter.

Armaturen und Crashtest

Fiat 500: innen im Retro-Look (Foto: Fiat)  
 

Der Fiat 500 mag optisch an die 50-er Jahre erinnern, aber mit 5 Sternen im Crashtest ist er auf der Höhe der Zeit.

Fiat 500: hat beim Crashtest mit 5 Sternen abgeschnitten (Foto: EuroNCap)

Testurteil Fiat 500 1,4 16V Lounge/Sport

Dreitüriger Kleinstwagen mit Schrägheck

Motor: Benzin, 1368 ccm, 73 kW Maße (LxBxH in mm): 3546x1627x1488

Preis: 15.000 Euro

Testurteil: durchschnittlich (58 %)

Verbrauch: – – (6,8 l/100 km)

Abgaswerte: ++

Technik: +

Komfort: o

Positiv: einfache Bedienung, viel Platz vorn, sehr gute Bremse, umfangreiche Sicherheitsausstattung

Negativ: bockige Federung, lautes Innengeräusch, hoher Verbrauch, hoher Neupreis

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