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Neuer Crashtest simuliert Auffahrunfall - Schutz gegen Peitschenschlag

Das Peitschenschlagsyndrom ist eine schmerzhafte Überdehnung der Halswirbelsäule. Dies ist die häufigste Verletzung bei Autounfällen, seit die Fahrzeuge für den Front- und Seitenaufprall optimiert wurden.

Verbesserte Kopfstützen in den 90ern

Rund die Hälfte aller Verkehrsunfälle sind Auffahrunfälle, und dabei kommt es häufig zu dieser schmerzhaften Überdehnung der Halswirbelsäule. Die Automobilindustrie hat zwar auf dieses Problem reagiert, aber immer noch zuwenig. In den 70er Jahren wurde damit begonnen, die Vordersitze mit Kopfstützen auszustatten, doch erst in den späten 90ern kam es zu einem spürbaren technologischen Schub: Die Geometrie und die dynamischen Eigenschaften der Kopfstützen wurden verbessert, bei einem Crash bewegt sich die Kopfstütze nach oben und näher zum Kopf. Vor allem die schwedischen Autobauer Volvo und Saab haben solche Systeme zur Vorbeugung gegen das Peitschenschlagsyndrom (whiplash prevention system) gesetzt.

Crashtest für typische Belastungssituationen

Um überprüfen zu können, was diese Systeme taugen, hat die schwedische Straßenbehörde Vägverket gemeinsam mit dem britischen Motorforschungszentrum Thatcham eine Crashtestserie entwickelt, bei der drei typische Belastungssituationen bei einem Auffahrunfall simuliert werden. Der Autositz mit einem speziell entwickelten Dummy (BioRID 2) wird auf einem Schlitten montiert, Aufprallgeschwindigkeit bzw. –beschleunigung betragen 16 km/h/4,5 g, 16 km/h/5,5 g und 24 km/h/6,5 g. Sieben Messzahlen werden bei jedem Aufprall festgehalten.

Kein ausreichender Schutz bei 14 von 32 Autos

In der vor kurzem abgeschlossenen Testserie wurden 32 aktuelle Automodelle gecrasht. Zehn landeten im grünen Bereich, das heißt, die Halswirbelsäule wird bei einem Auffahrunfall gut geschützt, an der Spitze liegen Volvo V50, Volvo S80 (Modell 2007) und Saab 9-3. 14 Modelle dagegen bieten keinen ausreichenden Schutz, am schlechtesten schnitten BMW 5er-Reihe, Citroen C5, Opel Astra und VW Fox ab.

Sechster Stern im EuroNCAP-Test

Diese Crashtestserie soll in Zukunft in die EuroNCAP-Tests integriert werden, Automodelle mit rundum gutem Unfallschutz können dann einen sechsten Stern erreichen.

Vorbeuge-Tipps gegen das Peitschenschlagsyndrom

  • Stellen Sie die Kopfstütze so (hoch) ein, dass der Kopf die Oberkante der Stütze nicht überragt.
  • Sitzen Sie aufrecht, damit der Abstand zwischen Kopfstütze und Kopf möglichst gering ist.
  • Halten Sie Abstand zum Vordermann.

Tabelle: Schutz gegen Peitschenschlagsyndrom

Schutz gegen Peitschenschlagsyndrom

Im grünen Bereich           

Punkte*)

Volvo V50

4

Volvo S80 (Modell 2007)

6

Saab 9-3

10

Honda Civic

13

Mazda 5

13

Peugeot 307

14

Ford Focus II

16

Ford S-Max

16

Opel Corsa

16

Land Rover Discovery III

17

 

 

Im gelben Bereich  

Subaru Legacy

21

Volkswagen Passat

21

Renault Clio

22

Toyota Prius

24

Seat Altea

24

Mercedes A-Klasse

25

Audi A6

25

Volkswagen Golf

25

 

 

Im roten Bereich  

Mercedes C-Klasse

26

Audi A4

26

Fiat Grande Punto

27

Lexus IS

27

Nissan Almera

29

Citroën C1

30

Toyota Yaris

30

Škoda Octavia

31

Mercedes M-Klasse

31

BMW 3er-Reihe

31

BMW 5er-Reihe

32

Citroën C5

32

Opel Astra

32

Volkswagen Fox

32

*) Punktesystem von 0 (bestmöglicher Schutz) bis 32 (sehr geringer Schutz).

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