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Energiekosten-Stop 2017 - Die Bestbieter

, aktualisiert am

Durchschnittlich 413 Euro Ersparnis: Es lohnt sich, den angestammten lokalen Anbietern Lebewohl zu sagen.

Die nun schon vierte Aktion Energiekosten- Stop brachte erneut ein höchst attraktives Ergebnis. In vier Kategorien wurden die Bestbieter Mitte Jänner in einer Versteigerungsaktion ermittelt. Die Beteiligung war größer denn je, was zeigt, dass der Wettbewerb auf dem heimischen Strom- und Gasmarkt immer besser funktioniert.

Billige Gemeinschaftstarife

MAXENERGY für Ökostrom, easy green energy für Umweltzeichen- Strom, goldgas für das Gasgebiet Ost und MONTANA für das Gasgebiet West (Tirol und Vorarlberg) heißen die diesjährigen Gewinner. Fast genau 56.600 österreichische Haushalte hatten sich für die Aktion angemeldet und können nun von den billigen Gemeinschaftstarifen profitieren. Diese können für Strom und Gas einzeln oder kombiniert in Anspruch genommen werden. 

Große Ersparnis

Die Ersparnis, die ein Haushalt mit durchschnittlichem Verbrauch lukrieren kann, beträgt 159 Euro bei Ökostrom, 131 Euro in der Kategorie Umweltzeichen- Strom und 254 Euro bei Gas – die größtmögliche Ersparnis für Bezieher von Strom und Gas zusammen liegt somit bei 413 Euro (siehe Tabelle „Durchschnittliche Ersparnis nach Bundesland“). Beachten Sie bitte, dass es sich dabei um gewichtete Mittelwerte handelt, die wir aus den Anmeldungen der rund 57.000 Teilnehmer in den Bundesländern errechnet haben. Zugrunde gelegt wurde ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh Strom und 15.000 kWh Gas.

Ersparnis nicht für jeden

Die Ersparnis ist im Vergleich zum Standardtarif des lokalen Anbieters zu sehen. Das heißt, sie wird vor allem für Erstwechsler gelten, die noch nie von ihrem angestammten Energieversorgungsunternehmen zu einem anderen gewechselt haben. Haushalte, die bereits bei einem alternativen Anbieter sind, werden vielleicht weniger einsparen können. Möglicherweise aber doch einiges, denn viele Anbieter locken mit einem Einmalrabatt beim Wechsel und heben danach die Tarife an – mitunter so stark, dass die Betroffenen mehr zahlen als je zuvor. Was bedeutet: Ein Wechsel lohnt sich fast immer!

Bedingungen für Anbieter

Die leidigen Einmalrabatte und die schnellen Tariferhöhungen sind auch der Grund, warum wir den Anbietern Bedingungen gestellt hatten: Sie mussten auf einen einmaligen Bonus verzichten und den Preis ab Lieferbeginn für ein Jahr garantieren. Stromanbieter mussten sich zusätzlich verpflichten, dass sie nur Strom aus erneuerbarer Energie anbieten, und zwar ausschließlich aus Österreich.

Umweltzeichen zertifiziert

Für besonders umweltbewusste Konsumenten hatten wir diesmal eine neue Kategorie geschaffen: Strom, der mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert ist. Kriterien dafür sind, dass der Strom aus mehreren erneuerbaren Quellen stammt (nicht nur Wasserkraft; z.B. auch Photovoltaik) und dass ein Mindestanteil aus neuen Anlagen kommen muss.

Verbrauch entscheidet über Ersparnis

Dieser Strom wird in der Regel etwas teurer sein als herkömmlicher. Doch nicht immer: Der diesjährige Bestbieter für Ökostrom bringt zwar bei durchschnittlichem Verbrauch (3.500 kWh) eine um rund 30 Euro höhere Ersparnis, doch der Wechsel auf den Tarif des Bestbieters für Umweltzeichen-Strom kann bei geringerem Verbrauch (Beispiel Single- Haushalt) sogar günstiger kommen. Bis zu einem Verbrauch von ungefähr 1.800 kWh steigt man bei easy green energy besser aus. Das liegt am Verzicht auf einen Grundpreis (siehe Tabelle „Die Tarife der Bestbieter“).

Sparen nur beim Energiepreis

Nicht vergessen sollte man, dass nur ein Teil der Energiekosten dem Wettbewerb unterliegt. Die Netzgebühren und die Abgaben bleiben gleich; nur beim sogenannten Energiepreis, der häufig nur ein Drittel der Gesamtkosten ausmacht, lässt sich sparen. Wenn Sie zu einem neuen Energieanbieter wechseln, bekommen Sie in vielen Fällen zwei getrennte Rechnungen: vom Netzbetreiber und vom neuen Energieanbieter. easy green energy und der Bestbieter von Gas West, MONTANA, bieten neben günstigen Tarifen auch eine integrierte Rechnung: Sie verrechnen die Netzgebühren mit dem Netzbetreiber und senden ihren Kunden eine Gesamtrechnung für Netz und Energieverbrauch.

Tabelle: Ersparnis nach Bundesland

Tabelle: Tarife der Bestbieter

Leserreaktionen

Erfahrung mit Energie Burgenland

Durch die Liberalisierung des Energiemarktes kam es zu einer Reduktion der Erdgas- und Stromverbrauchskosten. Demgegenüber stehen aber hohe Netzkosten der Landesversorgungsuntenehmen, denen der Verbraucher ausgeliefert ist. In meinem Fall hebt Energie Burgenland die Netzkosten ein.

Dabei ist mir aufgefallen, dass der Netznutzungsgrundpreis für Strom von 25,68 €/Jahr im Jahr 2015 auf 27,84 €/Jahr ab 2016 angehoben wurde (+ 8,41 %). Noch krasser wurde der Netznutzungsgrundpreis für Erdgas erhöht, nämlich von 30 €/Jahr für 2015 auf 36 €/ Jahr ab 2016. Dies entspricht einer Erhöhung um 20 %.

Ich habe den Eindruck, dass durch solche Erhöhungen das Abwandern von Verbrauchskunden kompensiert werden soll. Ich bin weiters der Meinung, dass generell überhöhte Netznutzungskosten verrechnet werden. Ich habe eine kleine Singlewohnung und verwende nur LED-Leuchten und ein Gasbrennwertgerät. Dadurch beträgt mein Jahresverbrauch an Erdgas ca. 4.100 kWh und an Strom ca. 1.100 kWh.

Durch meinen geringen Verbrauch waren zuletzt meine Netzkosten für Erdgas fast gleich hoch wie die Verbrauchskosten und die Netzkosten für Strom mehr als 2,5-fach so hoch wie die Verbrauchskosten. Es ist daher eine Tatsache, dass sparsame Verbraucher durch hohe, verbrauchsunabhängige Grundpreise der Netzkosten von den Landesversorgungsunternehem extrem benachteiligt werden.

Ing. Karl Sattler
Oberwart
(aus KONSUMENT 6/2017)

Erfahrung mit EVN

Die EVN schreibt nun, man möge ihr die Kopien der letzten Jahresabrechnung von Strom und Gas unseres aktuellen Energielieferanten senden, man würde das prüfen und hätte ganz sicher ein wesentlich günstigeres Angebot für die Rückkehrer zur EVN.

Wenn ich daran denke, wie pampig die EVN-Mitarbeiter waren, als wir das erste Mal bei der VKI-Aktion mitgemacht haben ... alleine schon die Ablesung der Verbrauchsstände war bewußt kunden-unfreundlich gehalten, plus dann die Hinweise, wir würden schon sehen, wie teuer uns der Wechsel käme ...

Nunja, die Verbrauchskosten sanken, aber die Netznutzungskosten stiegen beharrlich. Und jetzt soll man beim Gewinnspiel mitmachen, die Unterlagen an die EVN senden ... naja, mein Vertrauen dorthin ist eh nimmer gegeben.

User "Patsy"
(aus KONSUMENT 6/2017)

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