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Höhere Baukosten, Einsparung bei der Nutzung
Dies ist auf die umfassende und sorgfältige Planung, die höhere Bauqualität, die penible Bauausführung und die akribischen Kontrollschritte zurückzuführen. Den Mehrkosten für die Investition müssen allerdings die Ersparnisse während der Nutzung gegenübergestellt werden: der geringere Energieverbrauch und der potenziell niedrigere Reparatur- und Sanierungsaufwand – dank der hohen Qualitätsanforderungen sind Bauschäden oder Schimmelbildung fast auszuschließen.
Bauordnung als Hemmschuh
Obwohl es Förderungen für den Neubau von Passivhäusern gibt, stehen der Verwirklichung in manchen Gebieten die Bestimmungen der Bauordnung entgegen. So kann ein Notkamin vorgeschrieben sein, der als Kältebrücke die wärmebrückenfreie Konstruktion zerstört. Häufig können auch „ästhetische Gründe“ dagegen sprechen, also der bisherigen Baukultur verpflichtete Ortsbildvorstellungen: etwa wegen der ungewohnten Form von Passivhäusern oder der erforderlichen konsequenten Südausrichtung.
Wer trägt die Haftung
Wie fast überall ist die Frage der Haftung der große Streitpunkt, wenn das Passivhaus nicht so funktioniert wie es sollte. Denn Planer oder ausführende Firmen könnten versuchen, den Bewohnern die Schuld dafür zu geben; beispielsweise wegen nicht Passivhaus-gerechtem Nutzungsverhalten (also etwa zu langem Offenhalten der Fenster). Die Hausbesitzer wiederum müssten ihr Nutzungsverhalten dokumentieren, um die Fehler bei Planung oder Ausführung nachzuweisen.
Verzeichnis von erfahrenen Firmen
Vor diesem oft aussichtslosen Rechtsstreit kann vor Planung und Bau die Kontaktaufnahme mit der Interessengemeinschaft Passivhaus schützen. Dort gibt es ein Verzeichnis von Mitgliedsfirmen mit Befähigungsnachweis, das nötige Planungs-Know-how und ein Qualitätssicherungsmanagement, das eine laufende Überprüfung aller Planungs- und Ausführungsstufen sicherstellt.