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Kaum eine Branche ist so diskret wie jene der Bestatter. Konkrete Auskünfte darüber, was ein Begräbnis kostet, sind nach wie vor Mangelware.
Franz Nechansky, Bundesinnungsmeister der österreichischen Bestatter und Dr. Theodor Thanner, Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde im KONSUMENT-Video
Auch wenn sich unsere Welt in rasender Geschwindigkeit verändert: Eine Konstante bleibt, und das ist der Tod. Schon bei unserer Geburt steht fest, dass wir eines Tages sterben werden. Wann genau, das weiß nur der liebe Gott, sofern man an ihn glaubt.
Thema Tod wird tabuisiert
Doch obwohl klar ist, dass jeder Weg einmal zu Ende geht, blenden wir diese Tatsache meist aus und leben, als gäbe es kein Morgen. Gut, wer jung und gesund ist, muss sich mit seinem Ableben nicht groß beschäftigen. Aber auch wenn die runden Geburtstage mehr werden, ist der Gedanke an den Tod tabu. Selbst bei lebensgefährlichen Krankheiten wird mit dem Betroffenen oft bis zum Schluss über alles Mögliche gesprochen, nur nicht über das bevorstehende Ende.
Irgendwann ist kein Gespräch mehr möglich
Sich mit der eigenen Sterblichkeit und der seiner Lieben auseinanderzusetzen, ist keine einfache Übung. Da der Tod in unserem Leben keinen Platz hat, fällt es uns schwer, darüber zu reden. Das gilt für Ältere oder Sterbende genauso wie für ihre Angehörigen. Zu groß ist die Furcht, nicht die richtigen Worte zu finden, den anderen zu verstören oder zu verletzen. Irgendwann ist aber kein Gespräch mehr möglich. Und aus Familienmitgliedern werden Hinterbliebene, die eine Beerdigung organisieren müssen – oft ohne zu wissen, welche Art der Verabschiedung sich der Verstorbene gewünscht hätte.
Erste Entscheidung: Zu welchem Bestatter?
Pro Jahr gibt es in Österreich durchnittlich 80.000 Sterbefälle. Für die, die zurückbleiben, bedeutet ein Todesfall, dass sie viele traurige Pflichten erledigen müssen, und das innerhalb weniger Tage.
Die erste Entscheidung, die zu treffen ist, lautet: Zu welchem Bestatter gehen wir? Darüber musste man früher nicht nachdenken. Jeder Bestatter war für eine bestimmte Region zuständig und hatte damit eine Art Monopolstellung. Seit einer Änderung der Gewerbeordnung 2002 herrscht Wahlfreiheit. Vor allem in größeren Städten gibt es neben den großen gemeindeeigenen Anbietern auch sogenannte freie Bestatter, die um Kunden werben. Im Spannungsfeld zwischen Pietät und Profit sind österreichweit ungefähr 600 Firmen tätig.
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