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Gratis Webmail-Anbieter - Elektronische Briefkästen

  • Einen E-Mail-Account zu haben ist gut, zwei sind besser
  • Möglichkeiten, wie Sie von überall auf Ihre Mails zugreifen können

Sollten Sie gerade dabei sein, den Deckel Ihres Urlaubskoffers zuzuklappen – warten Sie noch einen Moment: Packen Sie vorsorglich dieses Heft mit ein!

Denn es wiegt weniger als Ihr Handy, kaum mehr als Ihr Reisepass und nur ziemlich genauso viel, wie zehn 1-Euro-Münzen. Es vermag Ihnen aber ein Vielfaches davon zu ersparen, sofern Sie den Wunsch verspüren, auch vom Urlaubsort aus Ihre E-Mails abholen und/oder beantworten zu können. Wir sagen Ihnen, wie es gemacht wird.

Mail von überall

Hier das „Instant-Rezept“, das es Ihnen erlaubt, Ihre Mails von jedem PC der Welt aus, der über eine Internet-Verbindung verfügt, abzuholen und zu beantworten. Ohne Notebook-Bastelei im Hotelzimmer, ohne Handy-Kostenorgie und ohne mühsames Einrichten eines E-Mail-Kontos. Sozusagen als simple „Last-Minute“-Lösung.

  1. Stellen Sie die Verbindung zum Internet her.
  2. Tippen Sie in den Web-Browser (das ist das Programm, mit dem Sie im Web surfen, zB Netscape, Opera, Internet-Explorer) folgende Zieladresse (URL) ein: http://www.mail-inspector.de
  3. Klicken Sie auf die Schaltfläche („Button“) mit der Aufschrift „Mail-Inspector öffnen“.
  4. Auf der nun erscheinenden Seite geben Sie den Namen des Mail-Servers (das ist der Computer Ihres Internet-Providers, der Ihre Mail empfängt) sowie Ihren E-Mail-Usernamen und Ihr E-Mail-Passwort ein (alle Angaben sind in den Unterlagen Ihres Providers zu finden) und drücken den Button „Login“.
  5. Auf der nun erscheinenden Seite klicken Sie auf den Button „Mails holen“.

So, das war’s schon. Jetzt erscheinen die für Sie bestimmten E-Mails aus dem elektronischen Postfach Ihres Internet-Providers im Web-Fenster. Egal, ob Sie dies von Ihrem Desktop-PC im Büro oder daheim machen. Oder vom Internet-Café in Timbuktu, vom Internet-Terminal am Flughafen in Alanya, vom PC in der Lobby des Hotels in Havanna, aus der öffentlichen Bibliothek in Alexandria, oder vom PC Ihres Freundes oder Gastgebers auf Kreta. Das funktioniert überall. Ganz ohne Anmeldung und sonstiges Prozedere.

„Instant-Lösung“

Es hat bei Ihnen nicht funktioniert, meinen Sie? Oder es hat funktioniert, Sie erwarten sich aber mehr Optionen als die simplen Funktionen „Mail empfangen“ und „Mail beantworten“?
Dann empfiehlt es sich, weiterzulesen.

Denn das war ja nur unsere „Instant-Lösung“ für die letzte Minute (allerdings eine – wie wir meinen – sehr elegante, weil benutzerfreundliche). Es gibt jedoch gefinkeltere Methoden, sich einen E-Mail-Account (ein E-Mail-Konto) für unterwegs oder als ständige zweite E-Mail-Adresse zuzulegen; ohne dafür blechen zu müssen. – Aber warum sollte man das überhaupt wollen?

Privat, diskret, global

Es gibt gute Gründe dafür, neben der Stamm-E-Mail-Adresse weitere anzulegen. Diese reichen vom „Schutz der Privatsphäre“ über den „Wunsch nach relativer Anonymität“ bis hin zur – schon ins Treffen geführten – „globalen Zugriffsmöglichkeit“.

Um einen „normalen“ E-Mail-Account bei Ihrem Provider zu konfigurieren, sind im E-Mail-Programm in der Regel mindestens vier Angaben erforderlich: 

  • der E-Mail-Benutzername und 
  • das E-Mail-Kennwort,
  • der Name des Rechners, auf dem für Sie eintreffende Mails zur Abholung bereit gehalten werden (der POP3-Server) und 
  • jener des Computers, der für den Versand ausgehender Nachrichten sorgt (SMTP-Server).

An sich kein wirklich großes Problem – nur macht man das nicht täglich; schon gar nicht auf fremden Rechnern am Flughafen oder in der Hotelhalle, die vielleicht – wie im Urlaub – noch dazu mit türkischer oder japanischer Benutzeroberfläche daherkommen. (Übrigens: Wenn der Mail-Inspector-Trick bei Ihnen nicht funktioniert haben sollte, hat mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Eingabe der oben angeführten Zugriffsdaten etwas nicht gestimmt.)

Lösung Web-Mail

Sie könnten nun als Alternative bei Ihrem Provider einen Webmail-Anschluss einrichten, wenn er das anbietet. Dabei wird die Mail nicht in einem auf diese Aufgabe spezialisierten E-Mail-Programm, sondern im Web-Browser abgewickelt. Dort genügt es meist, E-Mail-Benutzername und E-Mail-Kennwort in zwei gut auffindbare Textfelder einzutragen – ohne in die Einstellungstiefen eines E-Mail-Programms hinabtauchen zu müssen. Eingetroffene E-Mails werden gleichfalls im Fenster des Web-Browsers dargestellt beziehungsweise beantwortet – ein simplerer, doch im Vergleich mit einem Standard-E-Mail-Programm auch weniger leistungsfähiger Zugriff.

Zweiter E-Mail Account

Was aber, wenn Ihr Internet-Provider diesen Dienst nicht anbietet? Einen (zusätzlichen) E-Mail-Account bei einem der in unserer Tabelle angeführten Gratis-Webmail-Anbieter eröffnen!

Zwei wichtige Features

Dieser „Freemailer“ sollte mindestens zwei Services anbieten: den POP3-Sammeldienst und die Anlage einer neuen E-Mail-Adresse. Ersteres bedeutet, dass die auf Ihrem Stamm-E-Mail-Account einlangenden E-Mails von dort „abgeholt“ werden. Dieses Feature können Sie bei Bedarf aktivieren (Urlaub) und auch wieder deaktivieren.

Zweiteres gestattet es, eine zusätzliche, beliebige E-Mail-Adresse anzulegen, die Sie dazu verwenden können, Ihren „Stamm-Account“ halbwegs „sauber“ zu halten, ihn also von unerwünschten Zusendungen zu befreien.

Mehrere Postkästen

Praktisch gesprochen: Teilen Sie Ihrer Familie, Ihren engsten Freunden und Geschäftspartnern Ihre Stamm-E-Mail-Adresse mit. Wenn Sie an Newsgroups (Diskussionsforen im Internet), an Gewinnspielanbieter im Web, an Gästebücher im WWW, an WWW-Produktanbieter etc. schreiben, geben Sie die Mailadresse Ihres Gratis-Webmail-Accounts an: Denn aus dieser Art der Internet-Kommunikation beziehen die Spammer (also jene Leute, die einem unerwünschte Werbemails senden) meist ihr Adressenmaterial.

Anonym bleiben

Auch wenn Sie relativ anonym bleiben wollen – etwa bei Schreiben an Selbsthilfegruppen (man geniert sich vielleicht), bei Unmutsäußerungen an Regierungsmitglieder, Finanzamt, Medien, können Sie die Gratis-Webmail-Adresse verwenden, da hier keine Prüfung Ihrer Identität erfolgt; niemand zwingt Sie, Ihren echten Namen anzugeben. Bei illegalen Handlungen kann aber auf Basis eines Gerichtsbeschlusses auch die „Freemail“-Adresse zurückverfolgt werden; Gratis-Webmail-Adressen sind also kein Freibrief für kriminelle Machenschaften.

Gratis aber nicht frei

Und „free“ heißt zwar gratis, nicht aber gänzlich „frei“. Denn die Dienste des Anbieters werden durch Werbeeinschaltungen finanziert, die Ihnen beim Aufruf des Web-Browsers am Bildschirm präsentiert werden, durch – mehr oder weniger gelegentliche – Werbeaussendungen oder durch Anhänge an Ihre ausgehenden E-Mails, die auf den Serviceanbieter hinweisen. Damit können sie vermutlich leben.

Tipp: Sollten Ihnen solche unerwünschte Mails doch zu viel werden, löschen Sie den Freemail-Account einfach (der Spammer sendet dann ins Leere) und eröffnen einen neuen mit einer „jungfräulichen“ Mailadresse. Wichtige Mails erreichen Sie ohnehin auf Ihrem Stamm-Account, um den Rest ist es nicht schade.

Wodurch sie sich unterscheiden

Vieles in den Gratis-Webmail-Angeboten ist Schnickschnack, den man zumindest bei nur gelegentlicher Verwendung (Urlaub) nicht benötigt. Worauf es ankommt:

  • Wie viel Speicherplatz steht für Ihre Mails zur Verfügung?
  • Können Sie Mails von Ihrem normalen POP3-Account vom Freemailer abholen lassen (POP3-Sammeldienst)?
  • Wie viele und welche Informationen werden bei Einrichtung des Accounts abgefragt („Freemailer“ sind meist sehr neugierig, was Ihre persönlichen Daten und Vorlieben betrifft, um die Botschaft der Werbekunden möglichst zielgenau an den User zu bringen; siehe Zeile „Kommentar“ in der Tabelle)?
  • Wird der Account gelöscht, wenn Sie ihn einige Zeit nicht benutzen (Mail-Verlust)?
  • Können Sie unerwünschte Absenderadressen ausfiltern?

Die Tabelle informiert Sie über die Details der einzelnen Angebote.

Einsatzbereich „Freemail“. Gratis-Webmail-Adressen lohnen sich, wenn Ihr Internet-Provider keine Webmail zur Verfügung stellt, Sie ohne großen Aufwand von anderen PCs auf Ihre Mails zugreifen, unerwünschte Werbemails reduzieren oder von Fall zu Fall weitgehend anonym bleiben wollen.

Kleine Lösung „Webmail“. Webmail über den eigenen Provider bietet in der Regel weniger Konfigurationsmöglichkeiten als herkömmliche E-Mail-Programme; sie ist also eher als temporäre Ergänzung zu betrachten.

Rechtzeitig checken. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass alles auf Anhieb funktioniert. Probieren Sie Free- bzw. Webmail unbedingt vor Urlaubsantritt aus. Providerunterlagen mit Zugriffsdaten mitnehmen.

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