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Handys - Wozu Experimente?

  • Nicht perfekt, aber ausgereift
  • WAP-Funktion nicht überzeugend

GSM-Handys gehören mittlerweile ebenso zum Alltag wie Radio- und Fernsehgeräte. Und genau wie diese sind sie zwar nicht perfekt, aber technisch so weit ausgereift, dass die verbleibenden Unterschiede meist vernachlässigbar sind.

Von Bedeutung ist eventuell die Übertragungsqualität, das heißt, das Sprechen und Hören bei Umgebungslärm, sofern Sie häufig zu Fuß in der Stadt unterwegs sind. Bei einem Geräuschpegel über dem des gewöhnlichen Straßenverkehrs müssen Sie trotzdem Zuflucht in geschlossenen Räumen suchen. Ein Handy mit hoher Empfindlichkeit wiederum wird es auch in den (immer seltener werdenden) schlechter versorgten Randgebieten, in der Parkgarage oder im Keller eher schaffen, eine Verbindung aufzubauen beziehungsweise zu halten. Garantie dafür gibt es freilich keine.

Unterschiede bei Empfindlichkeit

Die Empfindlichkeit ist übrigens jener Punkt, bei dem die beiden „durchschnittlichen“ Geräte am deutlichsten hinter der Konkurrenz zurückblieben. Wobei der ausschließlich auf der Frequenz 900 MHz sendende Nokia 9110i Communicator in Handyjahren gerechnet bereits etwas betagt ist. Noch für das erste Halbjahr 2001 hat der Hersteller das 9210 benannte Nachfolgemodell dieser Mischung aus Handy und Organizer angekündigt, das dann – wie fast alle Handys auf dem Markt – zusätzlich die Frequenz 1800 MHz (und somit alle vier GSM-Provider) bedienen wird. Vor allem in Ballungsgebieten, wo es immer wieder zu Netzüberlastungen kommt, sind Dual-Band-Handys, die bei Bedarf auf die andere Frequenz ausweichen, zweifellos von Vorteil.

Berücksichtigen sollten Sie auch die Handhabung. Der Trend zur Geräteminiaturisierung führt zwangsläufig zur Verkleinerung und mehrfachen Funktionsbelegung der Tasten. Das ist beim Wählen mühsam, erst recht beim Erstellen von SMS. Manche Geräte sind mit der linken Hand übrigens leichter bedienbar als mit der rechten oder umgekehrt. Von Bedeutung hinsichtlich der Lesbarkeit sind die Größe und die Zeilenanzahl des Displays.

Langsamer Internetzugang

Mit dem vom PC gewohnten Surfen im Internet hat der WAP-Zugang wenig zu tun. Selbst wenn sich einzelne Handys deutlich von den Konkurrenten abheben, machen die limitierte Auswahl, lange Zugriffszeiten und die umständliche Handhabung WAP grundsätzlich zu einem beschränkt nützlichen Zusatzangebot zum Einholen bestimmter Informationen (ÖBB-Fahrplan, Kinoprogramm, Schlagzeilen etc.). Fraglich ist ohnehin, wie lange WAP noch aktuell ist, nachdem die neue Übertragungstechnik für den Internetzugang, GPRS (General Packed Radio Services), bereits vor der Tür steht. Allerdings sollten Sie die Entwicklung der Dinge noch abwarten, bevor Sie zu einem GPRS-Handy greifen (siehe "Zusammenfassung").

Stand-by-Zeiten täuschen

Geringe Bedeutung haben schließlich die von den Herstellern angegebenen Stand-by-Zeiten. Eine Gesprächsverbindung zehrt nämlich ungleich stärker an der Akkuladung. Ein realistisches Ergebnis liefern unsere Gesprächszyklen (drei Minuten Gespräch pro Stunde, zehn Stunden pro Tag): Im Schnitt können Sie mit einer Betriebsdauer von 40 bis 50 Stunden rechnen, das heißt mit vier bis fünf Tagen. Eine kürzere Betriebsdauer mag lästig sein, ist aber kein Qualitätsmangel, denn sie hängt unter anderem von Größe und Gewicht des Akkus ab. Manche Handys kann man auch mit Standardakkus betreiben, die man in jedem Elektrogeschäft relativ preisgünstig nachkaufen kann.

Tarif wichtiger als Handy

Die wirklich wichtigen Fragen beim Handykauf sind jene nach dem Tarifpaket und dem Provider. Wollen Sie stets erreichbar sein, aber wenig aktiv telefonieren, dann ist ein Wertkartenhandy ohne monatliche Grundgebühr immer noch die günstigste Lösung. Ansonsten gilt es zu überlegen, zu welchen Zeiten Sie in welche Netze telefonieren werden. Ein wichtiger Punkt: Welchen Provider haben diejenigen unter Ihren Bekannten, mit denen Sie am häufigsten telefonisch Kontakt haben? So können Sie von den günstigeren Handy-zu-Handy-Tarifen des jeweiligen Netzes profitieren. Sobald Sie sich darüber im Klaren sind, können Sie im Handel jene Handys suchen und vergleichen, die mit Ihrem gewünschten Tarifmodell angeboten werden.

Ihre Bedürfnisse entscheiden.

So finden Sie das für Sie günstigste Tarifmodell. Achten Sie bei vertragsgebundenen Handys auf die (fixen) Gesamtkosten pro Jahr statt auf den Verkaufspreis.

Unbedingt ausprobieren.

Wichtig ist die Bedienungsfreundlichkeit des Handys. Klären Sie durch Rücksprache mit Bekannten oder mit Hilfe eines „Probe- Handys“, ob der Provider Ihrer Wahl Ihren üblichen Aufenthaltsbereich ausreichend versorgt.

Nicht täglich laden.

Jeder Ladezyklus verkürzt das Akkuleben. Die Spalte „Gesprächszyklen“ in der Tabelle zeigt, für wie viele Betriebsstunden eine Akkuladung reicht.

GPRS: Nichts überstürzen.

Der „Turbo“-Internetzugang via GPRS-Handy wird in der Startphase wenig Geschwindigkeitsvorteile bringen. Profitieren werden paradoxerweise jene, die telefonieren, weil GPRS mehr Ressourcen für die Sprachtelefonie freilässt. Bei Nutzung von GPRS ist die Abrechnung nach Datenvolumen vorteilhafter als die zeitabhängige.

Im Rahmen einer europaweiten Kooperation werden regelmäßig neu auf den Markt kommende Mobiltelefone getestet. Wir veröffentlichen diesmal 15 aktuelle Modelle. Die Durchführung dieses Tests erfolgte nach den bisher angelegten Kriterien, im Detail nachzulesen unter Weitere Artikel - "GSM-Handys" (nur die Bewertung der WAP-Kriterien erfolgt ab diesem Test gesondert). Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Testkriterien gerne zu, anzufordern unter
(01) 588 770.

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