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Handys: Ablenkung beim Autofahren - Mit einem Auge und einer Hand

Smartphones sorgen zunehmend für Ablenkung beim Autofahren. - "Kunde König“, ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck
Alois Grasböck

Eine Zeitlang galt das Handy nur als Gerät zum Telefonieren, mittlerweile ist es für viele zu einer Art Sinnesorgan geworden, das sie für den Kontakt zur Außenwelt brauchen. Nehmt ihnen das Smartphone weg, und sie werden sich behindert, wenn nicht gar verloren fühlen.

Mann in der Straßenbahn

Betrachten wir zum Beispiel einen Mann in der Straßenbahn. Man könnte meinen, er sei stumm und taub und nehme seine Umgebung gar nicht wahr, doch weit gefehlt! Er ist mit seinem Gerät, das ihm auch als zweites Hirn dient, weil das Internet und die Apps alles wissen, sehr aktiv. Er liest, betrachtet lustige Bilder und schreibt ein böses Posting.

Handynutzung beim Autofahren ...

Und nun stellen wir uns vor, der Mann säße nicht in der Straßenbahn, sondern in seinem Auto. Er weiß, dass er sich aufs Fahren konzentrieren sollte, doch er will den Kontakt zur Außenwelt nicht verlieren. Jeden Moment kann eine wichtige Nachricht eintreffen, die dringend kommentiert werden will.

... wird zu selten geahndet

Natürlich weiß sein zweites Hirn, dass schätzungsweise nur einer von tausend Sündern fürs Handyphonieren am Steuer bestraft wird. Und die Verschärfung des Handyverbotes wird daran wenig ändern. Es sei denn, die Polizei rüstet massiv auf, was nicht zu erwarten ist.

Mehr "Smartphone-Crashes"

So richtet er also nur ein Auge und maximal 25 Prozent Aufmerksamkeit auf den Verkehr. Pech, wenn jetzt auch noch ein Radfahrer um die Ecke kommt, der bei flottem Tempo mit einer Hand ein SMS schreibt. Falls für Unfälle dieser Art einmal ein Fachausdruck gesucht wird, schlagen wir „Smartphone-Crash“ vor. Kleiner Trost: Überlebende haben auf Facebook viel zu erzählen.

Evolution tut ja nichts!

Die Technik hat sensationelle Möglichkeiten eröffnet, nur der Mensch ist im Grunde noch das alte Modell. Eine dritte Hand für Handy, Navi oder Zigarette sowie eventuell ein drittes Auge wären zumindest ein Anfang für mehr Sicherheit am Steuer, aber die Evolution tut ja nichts!

Eine zweite Möglichkeit wäre, dass sie die Menschen weiser und vorsichtiger macht. Leider gibt es auch dafür, wenn man sich auf der Welt so umschaut, keine Anzeichen.

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