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Internetbetrug - Nie im Voraus bezahlen

, aktualisiert am

Im Internet wird vieles angeboten. Auch Betrüger tummeln sich dort. Einfache Vorsichtsmaßnahmen können verhindern, dass Sie als Konsument um Ihr Geld umfallen.

In letzter Zeit häufen sich bei unserem Europäischen Verbraucherzentrum Beschwerden von Konsumenten, die Opfer von Internetbetrügern geworden sind. Begehrte Waren,  wie zum Beispiel iPhones,  werden über Internet spottbillig offeriert - entweder von vermeintlichen Unternehmen oder von Privatpersonen.

Zollgebühr in der EU?

Wenn man bestellt, erhält man die Rückmeldung, dass die Lieferung bereits unterwegs sei und man den Kaufpreis mittels dem Bargeldtransferservice Western Union schicken soll. Später kommt vielleicht noch die Aufforderung eines vermeintlichen Paketdienstes, dass Zollgebühren fällig seien. So erging es einer Konsumentin, die erst zu diesem Zeitpunkt  Verdacht schöpfte.

Hintermänner in Indien

Denn innerhalb der EU gibt es bekanntlich keine Zollgebühren. Doch die Skepsis kam zu spät, denn 400 Euro hatte sie bereits an das zweifelhafte Unternehmen in Großbritannien überwiesen. Sie hat zwar Anzeige erstattet, die Hintermänner des Betrugs dürften jedoch in Indien sitzen.

Ob sie ihr Geld wieder sieht, ist fraglich. Bezahlt man mit Kreditkarte,  ist es im Betrugsfall möglich, die Zahlung beim Kreditkartenunternehmen rückgängig zu machen. Bei Western Union und anderen Bargeld-Transfers gibt es keine Möglichkeit, einmal abgeschicktes Geld wieder zurückzuholen.

Regeln für das Online-Shopping

Daher einige wichtige Regeln für das Online-Shopping:

  • Wer ist Ihr Partner? Sie müssen wissen, mit wem Sie es zu tun haben: Es schadet nichts, über den Anbieter weitere Erkundigungen einzuholen, etwa über Internet-Suchmaschinen. Mitunter erfährt man dadurch, dass auf Verbraucherschutz-Seiten oder in Internet-Foren bereits vor Betrügereien gewarnt wird. Oder man stößt auf die „echte“ Firma mit einem völlig anderem Firmensitz als im „günstigen“ Angebot angegeben.
  • Zu billig: Extrem günstige Angebote kritisch hinterfragen: Auch im Internet hat niemand etwas zu verschenken. Wenn Artikel weitaus billiger als im  regulären Handel zu haben sind, ist Skepsis angebracht. Dahinter könnte Betrugsabsicht stecken. Oder die Waren sind gefälscht (Produktpiraterie). Gefälsche Produkte können vom österreichischen Zoll beschlagnahmt werden.
  • Spam: Unverlangte E-Mail-Werbung links liegen lassen: Werbung per E-Eail ist nur zulässig, wenn man vorher eingewilligt hat,  dass man sie erhält (z.B., indem man einen Newsletter abonniert). Angebote, die von einem Unternehmen kommen, mit dem man vorher nie Kontakt hatte, sind daher grundsätzlich wenig seriös.
  • Homepage: Achten Sie auf die Aufmachung der Internetseite. Gibt es ein Impressum mit genauem Firmenwortlaut, Adresse und Telefonnummer? Wie kann man mit dem Unternehmen in Kontakt treten? In Neuseeland oder China reklamieren ist erfahrungsgemäß mühsam. Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) angeführt? Wie sind diese Geschäftsbedingungen gestaltet? Wird ausdrücklich auf das bei Internetkäufen verpflichtende Rücktrittsrecht hingewiesen?
  • Nachher zahlen: Zahlen Sie nie vorher. Ideal ist es, wenn die bestellte Ware mit Lieferschein oder per Nachnahme geliefert wird. Eine Möglichkeit ist auch das Bezahlen mit Kreditkarte über eine verschlüsselte Internetverbindung (zu erkennen an einem kleinen Vorhangschloss am unteren Rand der Seite). Keine Vorauszahlungen! Und Vorsicht bei Treuhanddiensten, auch hier tummeln sich einige Betrüger.
  • Kein Bargeldtransfer: Kein Geld über Bargeldtransfer-Service an Unbekannte! Der Bargeldtransfer ist eine gute Sache, wenn man den Empfänger des Geldes persönlich kennt. Als Zahlungsmittel beim Onlineshopping ist er aber ungeeignet. Bei Betrug oder Missbrauch kann das Geld nicht mehr zurückgeholt werden. Auch der bekannte Bargeldtransferdienst Western Union warnt ausdrücklich davor.

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