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Wie schnell die mobilen Provider wirklich sind
Wie wir vorhin gesehen haben, werden Bandbreiten zwischen 2 und 42 Mbit/s angeboten (im 3G-Netz, ohne LTE), der Durchschnitt der Angebote verspricht 16 Mbit/s.
Gnädig mit den Providern
Die Designer des RTR-Tests waren somit mehr als gnädig mit den Providern: Denn wird auch nur das (beworbene) Mindestmaß von 2 Mbit/s Datendurchsatz erreicht, gilt das bereits als "gut" (grüne Ampel), die Hälfte (also 1 Mbit/s) davon immer noch als "mittelmäßig" (gelb), nur was noch schlechter ist, wird mit einem roten Ampelsymbol gekennzeichnet. Diese Symbolik gilt für jede Art des Zugangs; selbst wenn der Provider also "bis zu 21 Mbit/s" versprechen sollte, erhält er "grün", sofern er zumindest rund ein Zehntel davon tatsächlich erreicht. (Da sollte man nachbessern und einstellen können, wieviel Prozent vom versprochenen Maximum erreicht werden). Wobei die Darstellung in Form einer Ampel nur einen groben Überblick gewähren soll. Man sieht sich besser die Details an:
Diese Grafik zeigt:
Es wird der Durchschnitt ("Quantile": 50 %) aller bislang erhaltenen Testergebnisse mit 3G Übertragungstechnologie (die am häufigsten verwendete) der letzten 6 Monate angezeigt, die von „mobilen“ Endgeräten mit installierter Test-App generiert wurden (33.300). Die letzte Zeile zeigt die dabei erzielten Durchschnittswerte für Down- und Upload, Ping, Signalstärke und die Anzahl der Tests. Diese Parameter kann der User entsprechend seines Erkenntniszieles verändern.
Die Spalte Signalstärke lässt dabei in gewissem Umfang auch Rückschlüsse auf die Telefoniequalität eines Anbieters zu. Kleinere Werte zeigen ein stärkeres Signal: -77 dBm ist also deutlich stärker als -91 dBm.
Nur ein Viertel der versprochenen Leistung
Demzufolge bringen es die heimischen Provider zusammen auf einen durchschnittlichen Datendurchfluss von 4,1 Mbp/s im 3G-Download, also etwa nur ein Viertel der im Mittel versprochenen Leistung.
Kommentare
Technisch wäre wohl die von ihnen angedachte Zugangsbeschränkung machbar, also eine Verbindung zwischen gebuchtem Datenvolumen und erlaubter Nutzung einer bestimmten Generation der Mobilfunktechnologie (GPS oder UMTS). Dies müsste aber in Ihrem Vertrag beziehungsweise in den AGBs des Anbieters festgehalten sein. Uns ist in Österreich keine solche Knebelung durch einen Provider bekannt - was uns auch eine Rückfrage bei der RTR bestätigte.
Wenn Sie an Ihrem Standort regelmäßig nur einen Datendurchsatz von 1 Mbit/s erhalten (und damit sind sie ja nicht alleine, wie die Ergebnisse des RTR-Netztests zeigen) würde somit der Umstieg auf einen Vertrag mit höherer, maximal möglicher Durchsatzgeschwindigkeit mit Hinblick auf die Auswahl des GSM- oder UMTS-Netzwerks nichts bringen. In diesem Fall gibt wohl die Funkzelle Ihres Anbieters an Ihrem Standard-Ort einfach nicht mehr her. - Abhilfe könnten sie hier nur durch einen Wechsel bewerkstelligen. Und zwar Ihres Dienstanbieters und/oder der von Ihnen benutzten Mobilfunktechnologie.
Anbieterwechsel: Sehen Sie sich auf der Ergebniskarte des RTR-Netztests die Werte anderer Teilnehmer in Ihrer Nachbarschaft an. Haben auch andere Kunden Ihres Anbieters in dem Gebiet so geringe Werte, jene eines anderen Providers aber deutlich höhere, wäre ein Wechsel zum "schnelleren Anbieter" wohl bereits ausreichend.
Technologiewechsel: Ziehen Sie ein Upgrade auf LTE, die 4. Generation der Mobilfunktechnik, in Betracht, sofern (a) Ihr Dienstanbieter LTE anbietet und (b) Ihre Hardware diese Technologie überhaupt unterstützt. Damit würde eine Verbesserung sehr wahrscheinlich, ist gleichwohl aber nicht garantiert.
Ihr KONSUMENT-Team