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Multifunktionsgeräte: Drucker, Kopierer, Scanner & Fax - Eines für alles

  • Anteil "guter" Geräte deutlich gestiegen
  • Preisniveau weitgehend unverändert
  • Erstmals auch Laser-Multis im Test

Nächste Generation Multifunktionsgeräte

Test-Premiere für die nächste Generation der Multifunktionsgeräte: Erstmals mussten sich neben 23 Tintenstrahlern auch 3 Laser-Maschinen der strengen Prüfung im Labor unterziehen. Die sind mit einem Preis zwischen rund 350 und fast 1000 Euro zwar nicht gerade billig, dennoch sagen ihnen Marktbeobachter auch für den Heimbereich und das kleine Büro eine hoffnungsvolle Zukunft voraus: Rascherer Druck auch größerer Stückzahlen und brillante Farben werden als Argumente ins Feld geführt.

Was die Multis können

Vorab aber zu den Rahmenbedingungen des Tests und den Profilen der Kandidaten: Alle beherrschen – mindestens – drei Funktionen: 

  • Einlesen (Scannen) von Fotos, Dokumenten, Magazinseiten oder auch dreidimensionalen Gegenständen in den PC, wo sie als Bilddateien abgespeichert werden können 
  • Druck von PC-Dateien in Schwarz-Weiß oder Farbe
  • Anfertigen von Kopien . Bei einigen kommen weitere Möglichkeiten hinzu:
  • Versenden von Faxen direkt aus dem Multifunktionsgerät heraus – also ohne Verbindung zum PC
  • Texterkennung (OCR = Optical Character Recognition) mittels beigelegter Software; dabei werden gescannte Textvorlagen nicht nur als „Abbild“ in den PC eingelesen, sondern in „richtigen“ Text umgewandelt, der etwa in einem Textverarbeitungsprogramm am PC weiterverarbeitet oder dort in einer Datenbank abgelegt werden kann 
  • direktes Einlesen von Fotos aus der Digitalkamera (Direct Photo Printing) oder via Speicherkarte

Vorteile: Ersparnis beim Gerätekauf

Damit liegt der Vorteil der auch „All-in-one (AIO)“ genannten Geräte schon auf der Hand: Wo im schlechtesten Fall bis zu vier Einzelgeräte benötigt würden – nämlich Scanner, Drucker, Kopierer und Fax –, genügt ein einziges.

Einfachere Installation und Handhabung

Das bedeutet: Ersparnis beim Gerätekauf, einfachere Installation und Handhabung sowie erhebliche Platzeinsparung und weniger Kabelsalat. Kritische Zeitgenossen mögen den angeführten Vorteilen einiges entgegenhalten: 

  • Kopieren kann man auch mithilfe eines Stand-alone-Scanners und eines Druckers.“ Das stimmt. Moderne Scanner verfügen dazu häufig sogar über eine eigene Taste, die den Kopiervorgang startet, ohne dass man dafür erst (wie bei vielen älteren Geräten) ein Programm am PC aufrufen müsste.
  • Faxen kann man auch über das im PC eingebaute Modem.“ Auch das stimmt und ist sogar das Mittel der Wahl, wenn es um den Faxversand von Dokumenten geht, die man selbst am PC erstellt hat. Anders sieht es hingegen mit externen Vorlagen aus, bei denen man erneut den „Umweg“ über den Scanner gehen muss.

Qualität und Preis

Was die Multifunktionsgeräte können, haben wir somit besprochen – aber wie gut können Sie es? Generelle Antwort: deutlich besser als noch bei unserem letzten Test zum Thema („Konsument“ 7/2005). Gab es dort nur für rund jeden fünften Kandidaten ein „gutes“ Testurteil, darf sich mittlerweile jeder zweite über ein solches freuen.

Billige Geräte, teure Tinte

Das Preisspektrum in dieser Gruppe reicht – nahezu unverändert – für die Tintenstrahler von 99 Euro (Canon Pixma MP150) bis 399 Euro (Canon Pixma MP800). Wem Durchschnittliches genügt, der ist bereits mit rund 70 Euro dabei (Lexmark Easy Compact). Bedenkt man, dass in den genannten Beträgen ja schon 20 Prozent Mehrwertsteuer und die so genannte Reprographieabgabe enthalten sind, dann wird deutlich: Hersteller und Handel verdienen sich nicht gerade eine „goldene Nase“ mit den Geräten.

1 bis 3,3 Euro pro A4-Ausdruck

Sie versuchen es halt über die Tinte – so kommt etwa ein ganzseitiger Fotoausdruck bei den Tintenstrahlern auf rund 1 bis 3,30 Euro (Epson Stylus DX4850/HP PSC 1510)! Hier können die eingangs erwähnten Laser-Multis deutlich punkten: Ab 0,29 Euro kostet hier die Foto-Seite in Farbe.

Qualität und Leistungsfähigkeit

Damit aber zurück zur Qualität, zur Leistungsfähigkeit der Geräte: Abhängig vom vorgesehenen Haupteinsatzbereich mag die eine oder andere Spalte in der Tabelle für Sie von besonderem Interesse sein. So zeigt sich etwa, dass beim Druck in Schwarz-Weiß kaum Unterschiede in der dafür benötigten Zeit bestehen, beim Farbdruck hingegen sehr wohl: Ob man 2,5 Minuten auf einen Fotoausdruck wartet (wie bei den beiden Lexmark Easy Compact) oder gleich 24 Minuten (wie bei den beiden Brother-Modellen im Test), macht einen Unterschied (erneut punkten hier erwartungsgemäß die Laser-Geräte, von denen keines viel mehr als eine halbe Minute benötigt).

Direktkopie ist besser und schneller

Interessant auch die Unterschiede beim Kopieren, je nachdem ob man direkt vom Multifunktionsgerät weg kopiert oder davon ausgeht, den Vorgang über den (vermeintlich) leistungsstärkeren PC zu steuern: Die Direktkopie aus den vergleichsweise „schwächeren“ AIOs heraus ist besser und schneller!

Direct Photo Printing

Wer die Fotos von seiner Digitalkamera über Speicherkarte oder per Direktverbindung zwischen Kamera und Multifunktionsgerät drucken möchte, sollte die Spalte „Direct Photo Printing“ beachten – nicht jedes Gerät kann das. Auch die Texterkennung zeigt erhebliche Unterschiede, die freilich wesentlich durch die mitgelieferte (meist abgespeckte) Software bestimmt werden. Wer damit ernsthaft arbeiten will, wird um die Anschaffung der jeweiligen Vollversion (oder überhaupt eines anderen OCR-Programms) wohl nicht herumkommen.

Laser-Multi sind schwer

Apropos Anschaffung: Sollten Sie sich für einen Laser-Multi entscheiden, vergessen Sie nicht auf den Möbelpacker. Denn während der leichteste Tintenstrahler nur 3,5 Kilogramm wiegt (Lexmark Easy Compact All-in-one X2350), bringt der schwerste Laser (Epson CX11n) satte 41 Kilogramm auf die Waage …

Multifunktionsgeräte: Drucker, Scanner, Fax

  • Sinnvolle Alternative. Multifunktionsgeräte sind preiswert und gut. Nur wer absolute Spitzenqualität benötigt – etwa beim Fotoscan oder Fotodruck –, sollte die Anschaffung von Einzelkomponenten erwägen.
  • Laser billig im Betrieb. Lasergeräte sind in der Qualität den Tintenstrahlern nicht generell überlegen. Der Anschaffungspreis ist aber teilweise deutlich höher, die Kosten pro Ausdruck hingegen sind niedriger.
  • Preis nachfragen. Vor allem beim Internet-Einkauf wird von manchen Händlern oft die Reprographieabgabe nicht im Preis angegeben. Damit kann ein vermeintliches „Schnäppchen“ relativ teuer zu stehen kommen. Vor Bestellung checken – und auch eventuelle Versandkosten nicht vergessen!
  • Software macht den Unterschied. Daher neueste Treiber von der Hersteller-Website holen und installieren – auch wenn das umständlich und Zeit raubend ist.

So haben wir getestet

In einem internationalen Gemeinschaftstest wurden 23 Farb-Tintenstrahldrucker/Scanner/Kopierer in der Preisklasse von € 70,- bis € 400,- und 3 Laser-Kombigeräte in der Preisklasse von € 350,- bis € 1000,- getestet.

Drucken

Bewertet wurden die Qualität und die Geschwindigkeit für Briefausdruck, Farbgrafik und Fotoausdruck (mit der bestmöglichen Auflösung) mit dem Betriebssystem WindowsXP SP2. Die Druckkosten (Kosten für Tinte bzw. Toner) für S/W-, Grafik- und Fotoausdrucke wurden aus den Preisen für die Druckerpatronen und der Anzahl der damit möglichen Ausdrucke errechnet.

Scannen

Die Qualität und die Geschwindigkeit des Scanners wurde mit Vorlagen eines Briefes, einer Magazinseite und eines Farbfotos bestimmt. Außerdem wurde die Tiefenschärfe bestimmt, die beim Einscannen von Büchern wichtig sein kann.

Kopieren

Qualität und Geschwindigkeit der Kopierfunktion wurden mit und ohne PC-Anschluss ermittelt.

Fax ohne PC (0 %)

Die Übertragungsgeschwindigkeit, die Qualität und das Verhalten bei Papiermangel oder -stau wurden bestimmt.

Handhabung

Von mehreren Testpersonen wurden die mitgelieferten Handbücher und die elektronischen Hilfefunktionen benotet. Beurteilt wurden auch Erstinstallation, Papierzuführung, Betrieb und Wartung. Die Qualität und der Funktionsumfang der aktuellen Treiber (von der Website der Hersteller) wurden unter Windows XP und MacOS geprüft.

Die Bedienung und der Funktionsumfang der Geräte beim DirectPhotoPrinting (soweit vorhanden) wurde von mehreren Testpersonen beurteilt.

Vielseitigkeit

Bewertet wurden die Erweiterbarkeit von Hard- und Software, die Möglichkeit, verschiedene Materialien zu bedrucken, und die Einbindung der Geräte in ein (lokales) Netzwerk.

Umwelteigenschaften Beurteilt wurden die Geräuschentwicklung und der Energieverbrauch im Stand-by und beim Drucken.

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