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Strompreise gestiegen - Wegen Trennung der Strompreiszonen

Ein typischer österreichischer Haushalt musste von Oktober 2018 bis Oktober 2019 um 17 bis 126 Euro mehr für Strom ausgeben als davor.

Ein typischer österreichischer Haushalt musste von Oktober 2018 bis Oktober 2019 um 17 bis 126 Euro mehr für Strom ausgeben als davor. Ein Hauptgrund dafür ist die Strompreiszonentrennung, die am 1. Oktober 2018 in Kraft trat. Seither bilden Österreich und Deutschland kein gemeinsames Marktgebiet mehr im Stromgroßhandel. 

Nicht ausreichend ausgebaute Stromleitungen

„Durch die Trennung ist es Stromlieferanten und -händlern in Österreich nicht mehr ohne Einschränkungen möglich, in Deutschland Strom zu kaufen oder zu verkaufen“, erklärt die Österreichische Energieagentur. Der Grund für die Einschränkung des Stromhandels zwischen Deutschland und Österreich liegt in den nicht ausreichend ausgebauten Stromleitungen, die den Norden und Süden – vor allem in Deutschland – verbinden: Die Kapazitäten sind zu gering und der im Norden Europas überwiegend aus Windkraft produzierte Strom konnte oft nicht direkt in die großen Verbrauchszentren des Südens – eben auch nach Österreich – transportiert werden. 

Physisch floss der Strom vom Norden Deutschlands daher oftmals nicht auf direktem Weg in unser Land, sondern über Polen und Tschechien. Das belastete auch die Stromnetze dieser Staaten. Die Trennung der Strompreiszonen sollte die physischen und finanziellen Stromflüsse ins Gleichgewicht bringen und dadurch Bedarf und Kosten für die notwendige Stabilisierung der Netze senken. 

Strom um 8 Prozent teurer als in Deutschland

Die Auswirkungen sind zu spüren: Seit Oktober 2018 erhöhten in Österreich über 70 Lieferanten ihre Energiepreise um 5 bis 54 Prozent. (Bei der Stromrechnung eines Haushalts in Österreich entfällt nur ca. ein Drittel auf Energiekosten, der Rest auf Netzkosten sowie Steuern und Abgaben.) Durch die Abkoppelung von unserem Nachbarn war der Strom bei uns damit um 8 Prozent teurer als in Deutschland. Andere Länder wie Frankreich oder Belgien profitierten hingegen von der Trennung der Strompreiszonen.

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