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Reisezahlungsmittel - Wenn der Euro auf Urlaub fährt...

Neu bei Reisen im Euro-Raum: Ab 1. Juli darf für Bankomatbehebungen und Kartenzahlungen nicht mehr verlangt werden als im Inland.

Diesen Sommer wird es für viele Urlauber im Euro-Raum spannend: Zum ersten Mal können Cola und Pommes am Urlaubsort mit der heimischen Währung bezahlt werden. Da wird auf einen Blick klar, ob hier Touristennepp oder faire Preise herrschen, und nicht zuletzt entfällt die lästige und teure Wechslerei. Ab 1. Juli gibt es für Reisende im Euro-Währungsraum noch eine weitere Verbesserung: Für Behebungen und Zahlungen mit Bankomatkarte und Kreditkarte in Euro-Ländern müssen dieselben Gebühren verrechnet werden wie im Inland. Konkret bedeutet das etwa, dass Kreditkartenunternehmen nun keine Manipulationsgebühr mehr verrechnen dürfen (bislang wurde mit Ausnahme von American Express ein Prozent verrechnet).

Wechseln fürs Euro-Ausland

Bei Reisen in Länder außerhalb des Euro-Raums bleibt allerdings alles beim Alten. Man muss also weiterhin mit kräftigen Gebühren rechnen:

  • für eine Bankomatbehebung 0,75% des Betrages plus 1,82 Euro
  • bei Bezahlung per Bankomatkassa (POS): 0,75% plus 1,09 Euro
  • bei Bezahlung mit Kreditkarte: 1% (American Express: 2%).

Eine Bargeldbehebung mit Kreditkarte sollte man wegen der hohen Kosten jedenfalls vermeiden (3% des Betrages, mindestens 3,63 Euro, plus 1 bzw. 2% Manipulationsgebühr).

Wechseln vor Ort

Bevor Sie in ein Land außerhalb des Euro-Währungsraums reisen, erkundigen Sie sich bei Ihrer Hausbank, mit welchen Devisen dort bezahlt werden kann. Möglicherweise werden Euro als Zahlungsmittel akzeptiert. Ansonsten muss gewechselt werden – allerdings möglichst nicht gleich die ganze Urlaubskasse, denn vor allem bei Reisen in Länder mit stark schwankenden Währungen (zum Beispiel der türkischen Lira) sind günstige Wechselkurse vor Ort möglich. Generell gilt bei Reisen: Eine prall gefüllte Reisekasse bei Urlaubsantritt ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern verursacht zusätzliche Kosten, wenn Sie nicht alles brauchen und am Ende wieder in Euro zurückwechseln müssen.

Wechselgebühren

Die Wechselgebühren liegen derzeit bei den größeren Bankinstituten in Österreich zwischen 1 und 3 Prozent, die Mindestspesen betragen meist 3,63 Euro. Wenn Sie nur kleine Beträge wechseln wollen, bieten sich BAWAG (generell keine Mindestspesen), Oberbank und Erste Bank an (siehe Tabelle).

ÖBB-VorteilsCard-Besitzer wechseln übrigens bei der Verkehrskreditbank um günstige 0,5 Prozent, unabhängig davon, ob die Reise per Bahn angetreten wird. Und Achtung bei der Creditanstalt: Nur wenn Sie dort ein Konto haben, werden 1,5 Prozent Gebühren verrechnet, sonst 3 Prozent! Wie bei allen Instituten gilt aber auch bei der CA: Gebühren sind verhandelbar!

Kursdifferenzen beachten!

Damit Sie möglichst günstig wechseln können, müssen Sie wohl oder übel ein paar Bankinstitute abklappern und dort den jeweils gültigen Wechselkurs erfragen. Dieser variiert stark zwischen den einzelnen Instituten. Die Anpassung der Wechselkurse erfolgt meist einmal am Tag (zirka um 14 Uhr). Diese Kurse gelten dann zumeist für die folgenden 24 Stunden. Ausnahme: BAWAG und Raiffeisenbank passen ihre Kurse permanent an – ausgehängt werden die Kurse aber auch hier nur einmal pro Tag. Das heißt, die Kurse am Aushang sind nicht immer gleich mit den bei der Umrechnung verwendeten. Sie können sogar einige Tage alt sein, daher immer auch auf das Datum des Aushangs achten!

Ein Beispiel: Wer am 3. 4. 2002 einen Betrag von 300 Euro in US-Dollar wechseln wollte, hätte bei der Oberbank rund 1,5 Prozent mehr bekommen als bei der Hypo, die im konkreten Fall den Tiefstkurs verrechnete. Noch viel krasser fällt die Differenz bei Währungen ins Gewicht, die stärkeren Schwankungen unterliegen, etwa der türkischen Lira. Bei einem Wechselbetrag von 300 Euro hätte man bei der Ersten fast 13 Prozent gegenüber der BAWAG gewonnen.

Welche Erfahrungen haben Sie bei Behebungen oder Zahlungen im Ausland gemacht? Werden auch nach dem 1. Juli 2002 Gebühren im Euro-Raum verrechnet, und wenn ja, in welcher Höhe?

Zuschriften bitte an: VKI, Abteilung Dienstleistung, Postfach 441, 1061 Wien oder per E-Mail: mreuter@vki.or.at

Bankinstitut

Gebühren in Prozent

Mindestspesen in €

Bank Austria

1,5

3,63

BAWAG

1

BKS

1,5

3,63

BTV 1)

1

2,18

Creditanstalt

1,5 2)

3,63

Erste

1,5 3)

2,18

Hypo

1,5

3,63

Oberbank

1,5

0,73

Raiffeisen

1,5

3,63

Volksbank

1,5

3,63

Zeichenerklärung:  – = keine   1) für BTV-Kunden kostenlos   2) für Nichtkunden 3%    3) zusätzliche Staffelung für Beträge bis € 300,–: bis € 150,– Mindestspesen

€ 2,18, bis € 225,– Mindestspesen € 3,27, bis € 300,– Mindestspesen € 4,36

Erhebung: April 2002

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