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Cellulitemittel - Nur ein Traum

  • Cremen und Massagegerät wirken nicht
  • Gegen Orangenhaut besser Sport und fettarme Kost

Vom Scheitel bis zur Taille eine Elfenfigur, doch Oberschenkel wie ein Elefant: Viele Frauen fürchten sich vor der Bikini-Zeit, wenn die Blicke auf Körperteile fallen, die in Frauenmagazinen verschämt „Problemzonen“ heißen.

Dünne Haut, dicke Schicht

Cellulite betrifft hauptsächlich Frauen. Weibliche Haut ist dünner als die von Männern, dafür ist die Fettschicht dicker, speziell an Hüften, Oberschenkeln und Po. Auch die einzelnen Fettzellkammern sind größer. Und weil das weibliche Bindegewebe nur locker vernetzt ist (um sich bei Schwangerschaften auszudehnen), können sich die Fettkammern nach außen durchdrücken. Die typischen Cellulitenoppen entstehen. Mit zunehmendem Alter werden sie immer ausgeprägter. Und sogar bei Balletttänzerinnen zeigen sich erste Anzeichen.

Abhilfe - welche Abhilfe?

Die Industrie verspricht Abhilfe. Jedes Frühjahr kommen neue Cremen und Geräte auf den Markt, die mit blumigen Slogans beworben werden. „Appetitzügler für die Fettzellen“ nennt beispielsweise Dior seinen Anti-Cellulite-Spray. Die meisten Cremen enthalten Koffein, das die Durchblutung fördert. Gut durchblutete Haut wirkt straffer. Doch dies lässt sich auch mit Bürstenmassage oder kalt-warmem Duschen erreichen. Das Massagesystem Philips beauty Cellesse saugt die Haut mithilfe eines Vakuums an und walkt sie durch.

Echtes Mittel - falsches Mittel

Gemeinsam mit der Stiftung Warentest ließen wir Frauen zwischen 30 und 50 Jahren jeweils zwei Mittel ausprobieren, eines auf dem rechten Oberschenkel, das andere auf dem linken. Eines davon war jedoch immer ein Placebo. Welches von beiden das war, wurde den Testerpersonen nicht verraten. Das Massagegerät wurde auf jeweils einem Oberschenkel angewendet.

Zwei Monate Cremen und Walken

Nach zwei Monaten Cremen und Durchwalken wurde gemessen und verglichen. Oft hatten die Prüferinnen das Placebo sogar als wirkungsvoller eingestuft. Die glattere Haut war aber nur das Ergebnis der konsequenten Pflege. Auf Fettzellen und Bindegewebe wirkte keines der getesteten Produkte, sogar Besserung blieb aus. Die Verträglichkeit wurde allgemein als gut empfunden, ebenso die hautpflegende Wirkung. Doch die kann frau billiger mit einer normalen Hautcreme oder Lotion bekommen. Ebenso können Sie sich das teure Massagegerät sparen. Die Cellulite blieb im Wesentlichen, wie sie war. Alle teilnehmenden Frauen sollten nämlich ihre Lebensgewohnheiten (Essverhalten, Sport oder auch nicht) während des Tests beibehalten.

Bewegungsmangel und fette Kost

Dabei liegt hier der Schlüssel zum Erfolg gegen die Cellulite. Bewegungsmangel und falsche, zu fettreiche Ernährung begünstigen sie nämlich, auch die Vererbung ist ein Faktor. Wer sich viel bewegt und Übergewicht vermeidet, kann Orangenhaut in erträglichen Grenzen halten. Besonders Radfahren, Laufen, Schwimmen, Walking oder Schnurspringen aktiviert die Muskulatur in den Problemzonen. Dadurch werden die Fettzellen kleiner. Entscheidend ist regelmäßiges Training, zehn Minuten täglich sind das Minimum. Bürstenmassage, Wechselduschen und Hautpflege machen die Haut straff und gepflegt.

Vernünftige Ernährung rückt der Cellulite ebenfalls zu Leibe: Fettarm, dafür reich an Ballaststoffen soll die Kost sein.

Jeden Tag fünf verschiedene Portionen Obst und Gemüse, die Hälfte davon roh, lautet die simple, aber wirksame Formel. Übergewicht sollte abgebaut werden, aber langsam. Denn Blitzdiäten lassen die Haut zusätzlich erschlaffen.

Kompetent mit Konsument

  • Teuer, aber sinnlos. Cellulitemittel pflegen nur die Haut, das können auch „normale“ Cremen oder Lotionen. Massagegeräte wirken ebenfalls nicht.
  • Bewegung und ausgewogene Kost. Empfehlenswert sind Joggen, Radfahren, Schwimmen, Wandern. Ballaststoffreich, fettarm und ausgewogen ernähren.
  • Keine Krankheit. Cellulite ist typisch für den weiblichen Körper, ganz los werden Sie sie nicht.

Ausgewählt, geprüft und bewertet

Im Test: 5 Hautpflegemittel die bei Cellulite empfohlen werden. und ein Gerät.

Einkauf der Prüfmuster im August 2002.

Preise: Anbieterbefragung im Januar 2003.

Abwertung: Das Qualitätsurteil kann nicht besser sein als das Urteil "Wirksamkeit gegen Cellulite".

Wirksamkeit gegen Cellulite 70%

Cellulitemittel: Die Wirksamkeit wurde in einem achtwöchigen Anwendungstest überprüft (in Anlehnung an Rimpler, M: Leidensdruck mildern, TW Dermatologie 25, Heft 1, Jan./Feb. 1995) - je Produkt an 20 Probandinnen mit Cellulitebefund (Stadium II oder III).

Die Prüfung erfolgte im Halbseitentest an den Oberschenkeln der Testerinnen. Dazu benutzten zehn Probandinnen das neutral abgefüllte Prüfprodukt auf dem rechten Oberschenkel und eine vorgegebene - ebenfalls neutral abgepackte - Standardemulsion, die keine spezielle Wirksamkeit gegen Cellulite verspricht, auf dem linken Oberschenkel. Bei den anderen zehn Probandinnen erfolgte die Anwendung umgekehrt. Die Testerinnen wussten nicht, dass ein Placebo mitgeprüft wurde. Die Benutzung erfolgte entsprechend den Anbieterangaben.

Cellulitegerät: Das Gerät wurde unter den gleichen Voraussetzungen geprüft, nur dass jeweils ein Schenkel unbehandelt blieb.

Die Cellulite wurde zu Beginn der Anwendung sowie nach acht Wochen durch drei Prüfer, einen Hautarzt sowie die Probandinnen selbst beurteilt. Zusätzlich wurden Körpergewichts- und Körperfettbestimmungen durchgeführt sowie die Umfänge der Oberschenkel gemessen.

Anwendung 30%

In einem detaillierten Fragebogen beurteilten die Probandinnen die kosmetischen Eigenschaften beziehungsweise die Handhabung der Prüfprodukte. Die Verträglichkeit wurde ebenfalls beurteilt. Sie war sowohl bei den Cellulitemitteln als auch bei dem Cellulitegerät "sehr gut".

Bei den Cellulitemitteln wurden die Testerinnen unter anderem nach Konsistenz, Verteilbarkeit, Einzugsvermögen, Klebrigkeit, Fettung, Hautgefühl und Duft befragt. Bei dem Gerät gaben sie ihre Urteile unter anderem zu Handhabung, Massage, Saugkraft und Gleiten ab.

Nach Abschluss der Anwendungsphase beurteilten die Probandinnen sowohl bei den Mitteln als auch beim Gerät die Veränderung des Hautbildes und des Hautgefühls.

Sicherheit

Die Sicherheit des Geräts überprüften wir nach DIN EN 60335-1: 2000 und DIN EN 60335-2-32: 2000. Die Sicherheitsprüfung wurde bestanden.

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