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Geldanlage: Own Austria-Fondssparen - Nicht ganz rot-weiß-rot

Das Online-Anlegeportal Own Austria bewirbt seine Geldanlage. Leser fragen uns, was davon zu halten sei.

Vor einigen Monaten hat das Online-Anlegeportal Own Austria (www.ownaustria.at) seine Tätigkeit aufgenommen. Und zwar mit dem Ziel, „die Österreicher wohlhabender zu machen“, wie ein Tweet des Unternehmens behauptet. Eine vollmundige Ansage; eine, die offenbar Aufmerksamkeit erregt. Zuletzt erreichten uns vermehrt Anfragen, was von diesem Projekt zu halten sei.

Aktienfonds

Es handelt sich bei Own Austria um einen Fondssparplan. Hinter dem Produkt stehen keine Banken (wiewohl sie als "Partner" mit an Bord sind) sondern ein Team rund um die Manger Thomas Niss und Martin Foussek - und zwar mit ihren Firmen EB Portfoliomanagement GmbH bzw. Coown Technologies GmbH.

Der Fondspreis von Own Austria wurde zum Erstausgabetag am 3. April 2017 mit 100 Euro je Anteil festgesetzt. Für all jene, die an diesem Tag eingestiegen sind (und noch immer in diesem Fonds investiert sind) bewahrheitet sich bisher die vollmundige Eingangsaussage: Sie wurden wohlhabender  - zumindest am Papier. Der Fondspreis erhöhte sich auf knapp 109 Euro je Anteil (per Anfang November 2017). Allerdings ging es gleich unmittelbar nach Erstausgabe mit dem Kurs ein, zwei Wochen lang bergab. Warum wir das erwähnen? Bei der Frage, wie viel Rendite man erwirtschaften kann, kommt es immer auch auf den Zeitpunkt des Einstiegs an - und natürlich, wie lange man sein Geld investiert.

Risiko transparent, Kosten weniger

Zurück zu Own Austria. Das Produkt wird auf der Homepage in einfacher Sprache, u.a. mit kurzen Videos, gut erklärt. Im Fondsprospekt findet sich der Hinweis auf die Risikostufe 6 (von 7) und auch in den FAQ wird dem Thema Risiko genug Platz eingeräumt.

Kosten von 0,75%

Die Kosten von 0,75% p.a. scheinen auf den ersten Blick günstig. Dieser Wert ist für uns aber kritisch zu hinterfragen, denn der Wert ist nur geschätzt und damit eine Annahme.
In den FAQs wird ferner darauf hingewiesen, dass ein jederzeitiger Ausstieg möglich ist. Das ist zwar grundsätzlich richtig, ist aber bei Aktienfonds, wie eben Own Austria einer ist, zu hinterfragen. Denn bei diesen Finanzprodukten gehen wir von einer realistischen Mindestlaufzeit von 5 bis 10 Jahren aus. Sollte es notwendig sein, den Fonds zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzulösen, kann das Vermögen aufgrund von Kursschwankungen auch weniger geworden sein.

Anmeldung problemlos

Unser Schnelltest hinsichtlich der Anmeldemodalitäten hat folgendes ergeben: Die Anmeldung erfolgt entweder mit Handy-Signatur – das geht am schnellsten – oder ohne. In letzterem Fall muss man sich einmalig in einer Postfiliale legitimieren. Grundsätzlich funktionierte die Anmeldung problemlos.

Nicht nur rot-weiß-rot

Own Austria heißt übersetzt so viel wie „Besitze Österreich“. Der Name kann leicht falsch verstanden werden. Denn der Fonds beinhaltet nicht nur österreichische Aktiengesellschaften, sondern ist global gestreut: Neben OMV, Voestalpine oder Verbund sind auch Nike, Shell, Danone, McDonalds oder Heineken mit dabei. In den FAQ heißt es dazu: „Wir leben in einer globalisierten Welt. Will man also jene Unternehmen ausmachen, die für Österreich wichtig sind, dann reicht es nicht, sich auf den Firmensitz zu beschränken.“ Hinsichtlich der Risikostreuung ist das sicher positiv hervorzuheben. Wer aber nur österreichische Unternehmen im Portfolio haben möchte, ist mit einem ATX-Fonds besser aufgehoben.

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