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Smarte Geräte: beschränkt lernfähig - Kommentar von Gernot Schönfeldinger

Dem englischen Adjektiv „smart“, das unter anderem „schlau“ bedeutet, bin ich erstmals in meiner Kindheit begegnet. Da diese nun doch schon ein paar Wochen zurückliegt, war das deutlich vor der Zeit von Smartphone und Smart Home.

Das englische Adjektiv „smart“ bedeutet unter anderem „schlau“. Im Sinne eines Hinweises auf das Alleinstellungsmerkmal der Geräte als Telefone mit computerähnlicher Funktionsvielfalt ergibt die Bezeichnung Smartphones durchaus Sinn. Heute dagegen ist Smart Home das große Schlagwort und wir werden von angeblich intelligenten Geräten geradezu überschwemmt.

Beschränkt 

In Wahrheit ist deren „Lernfähigkeit“ sehr beschränkt. Selbst wenn man ihnen gewisse Fähigkeiten „beibringen“ kann und sie diese zum Teil selbsttätig optimieren können, hat dies noch lange nichts mit selbstständigem Denken oder mit logischen Schlussfolgerungen zu tun. Leider ist auch das Denken der Anbieter von smarten Geräten oft beschränkt – ausgerichtet auf den zeitnahen Gewinn und nicht auf die längerfristig existierenden Kundenbedürfnisse.

Unmengen an persönlichen Daten

Ein deutscher Hacker hat in gebraucht gekauften Geräten, von der Überwachungskamera über den WLAN-Router bis hin zur smarten Glühbirne und zum Staubsaugerroboter, Unmengen an persönlichen Daten der Vorbesitzer gefunden. Auf Handys, Festplatten und Spielkonsolen sowieso. Er konnte Fotos, Videos und Passwörter wiederherstellen und auch Wohnadressen zurückverfolgen. Einerseits fehlt vielen Nutzern das Problembewusstsein, andererseits bauen die Hersteller oft gar keine Möglichkeit ein, die gespeicherten Daten zu löschen. Vom Weiterverkauf muss man eigentlich abraten. Von ausbleibenden (Sicherheits-)Updates rede ich erst gar nicht.

Was lernen wir daraus?

Die Schlauheit smarter Geräte ist zwangsläufig auf das beschränkt, was technisch machbar ist und was letztlich auch tatsächlich herstellerseitig umgesetzt wird. Als Hilfsmittel sind sie praktisch, manchmal sogar sinnvoll. Verlassen sollten wir uns am Ende aber auf unsere eigene Intelligenz.

VKI-Experte Gernot Schönfeldinger

„Die Schlauheit smarter Geräte hat nur bedingt mit Intelligenz zu tun. Verlassen wir uns lieber auf unsere eigene!“

 

 

 


Dieses und viele weitere Themen finden Sie auch in meinem Technik-Blog unter: VKI-Blog: Technik-Spielplatz

 

 

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