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Scheinwerfer - Konsument 11/2001

Reflektierende Sportbekleidung - Abwaschbar

Mit dem Ende der Sommerzeit werden die Tage schlagartig kürzer. Laufsportbegeisterte, die vor oder nach der Arbeit ihre Runden drehen, kommen fast zwangsläufig in die Dunkelheit. Da ist es gut, wenn die Sportbekleidung mit reflektierenden Streifen versehen ist, um von Autofahrern schneller erkannt zu werden. Aufgenähte oder aufgedruckte Streifen beziehungsweise Logos aus entsprechendem Material finden sich heute schon auf fast allen Laufsporttextilien – auch auf den eher preiswerten. Im ursprünglichen Zustand erfüllen sie ihre Funktion recht gut. Im Lichtkegel eines Scheinwerfers erstrahlt das reflektierende Material in unübersehbar hellem Glanz.

Doch gerade Sportbekleidung muss häufig gewaschen werden. Wie hält das Reflexmaterial dem stand? Wir haben Laufjacken und -hosen einem Waschzyklus unterworfen. Bei preiswerten Handelsmarken war aufgedrucktes Reflexmaterial nach 10 Wäschen (mit 30 Grad Celsius laut Pflegekennzeichnung) blind. Aufgenähte Streifen hielten etwas länger. Aber nach ein paar Wäschen mehr erfüllten auch die Streifen nicht mehr ihre Funktion. Bei teureren Markenprodukten blieb die reflektierende Funktion auch dann noch erhalten, doch die Leuchtkraft hatte im Vergleich zu neuen Textilien deutlich nachgelassen. Für Hobbyläufer, die häufig in der Dunkelheit unterwegs sind, kann dies gefährlich werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Reflexbänder verwenden (im Sporthandel erhältlich), die mit Klettverschluss an Armen oder Beinen befestigt werden können.

"Alma macht die Turbo-Diät" - Jo-Jo, wie gehabt!

Wer heute seine Ideen erfolgreich vermarkten will, braucht offenbar nur das Kürzel „für immer“ im Titel unterzubringen. „Für immer jung“, „für immer fit“ – jetzt ist „für immer schlank“ an der Reihe. Mit diesem Untertitel hat Ralph Beckmann sein Büchlein „Alma macht die Turbo-Diät“ aufgemotzt. Dessen Inhalt erweist sich als weniger neu. Alma muss wohl die Schwester von Dr. Markert sein. Denn in weiten Passagen erinnert das Buch an die Markert-Diät, die vor einigen Jahren ein viel zitierter – und kritisierter – Renner war.

Die Turbo-Diät ist eine Eiweiß-Fastenkur: täglich ein mit Flüssigkeit angerührtes Eiweißpulver, dazu einige Tassen Gemüsebrühe, Zitronensaft, ein Vitaminpräparat und reichlich Flüssigkeit – feste Nahrung ist verboten. Nach diesem Rezept wird man sicher abnehmen, bei der geringen Energiezufuhr kein Wunder. Dass mit dem Flüssigkeitsfasten der Jo-Jo-Effekt ausgeschlossen wird, ist hingegen stark zu bezweifeln. Denn bei jeder Radikaldiät wird auch Muskelmasse abgebaut, der Grundumsatz sinkt. Auch die Zufuhr von Eiweißpräparaten kann den Muskelabbau nicht gänzlich verhindern. Isst man nach Beendigung der zweiwöchigen Diätphase weiter wie zuvor, nimmt man umso schneller wieder zu und speichert die überschüssigen Kalorien in Form von Fettgewebe: Jo-Jo, wie gehabt! Ohne Änderung des Essverhaltens ist diese Folgewirkung vorprogrammiert, daran scheitern letztlich alle Radikalkuren.

Der Autor gibt zwar ein paar allgemeine Hinweise für richtige Ernährung und mehr Bewegung. Aber die bleiben so dürr und oberflächlich, dass man mit diesem Büchlein allein nicht weiterkommt. Man braucht erst recht wieder seriöse Ratgeber mit praxisnahen Empfehlungen und Anleitungen. Weniger wortkarg gibt sich Beckmann bei seinen Produktempfehlungen, die immer wieder in den Text eingestreut werden. Etwa die Almased-Vitalkost zur Bereitstellung lebenswichtiger Enzyme: Schon von Dr. Markert beworben, ist sie auch heute noch alles andere als „lebenswichtig“.

Viele Aussagen des Autors sind wissenschaftlich nicht haltbar. Etwa die Behauptung, dass durch die Diät die Schilddrüsenhormone beeinflusst werden und damit der Energieumsatz langfristig gesteigert werden kann. Oder der alte Kalauer vom Leeren und Aufräumen des Darmes („Entschlacken“ sagte man früher dazu): Klingt gut, aber die Erklärung, was der Sinn einer Darmentleerung sein soll, bleibt auch Beckmann schuldig.

 

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