Bahnfahren mit Kindern - Sparen nicht kinderleicht

Viele Feinheiten

In den ÖBB-Bussen gilt die VorteilsCard Familie auch, allerdings zahlen hier die beiden ersten Kinder den um 45% ermäßigten Preis und fahren nur die Kinder ab dem dritten gratis.

Seit kurzem gibt es um 103,70 Euro (beim VCÖ für VCÖ-Mitglieder um 95,70 Euro) eine um etwa 8 Euro gegenüber dem Einzelpreis billigere Kombination der beiden VorteilsCard-Varianten Classic (für Einzelreisende) und Familie, mit der der Elternteil, auf den sie ausgestellt ist, auch alleine ermäßigt fahren kann (der andere nur mit Kind).

Verwirrende Details

Damit es nicht zu einfach wird: Reist man nur innerhalb des Gebietes eines der Verkehrsverbünde in Österreich, gelten die meist abweichenden Tarifbestimmungen des jeweiligen Verbundes – und da variiert die Wirkungsweise der ÖBB-VorteilsCard Familie stark: In den ÖBB-Zügen und -Bussen gelten sie in der Regel immer, in den anderen Bussen des Verbundes nur teilweise. Mitunter variiert auch die Art der Ermäßigung.

Auch mit Oma und Opa

Auch Omas und Opas  profitieren von dieser Regelung: Wenn sie selbst eine VorteilsCard – etwa für Senioren – besitzen, können sie das Enkerl mit der VorteilsCard Familie seiner Familie auch bis 15 gratis mitnehmen. Jedoch nur bei weiteren Reisen, die über die Grenze eines Verkehrsverbundes hinausgehen.

Billigerer Fahrradtransport

Die VorteilsCard Familie umfasst noch diverse andere Begünstigungen: Zum Beispiel kostet mit ihr die Fahrrad-Tageskarte in Regional- und Eilzügen nur 0,80 Euro (statt 2,90 Euro), die EC-/IC-Fahrrad-Tageskarte (inkl. Sitzplatzreservierung) nur 3,60 Euro (statt 7,20 Euro).

Hat eine Familie keine Vorteils Card Familie, gilt die Grundregel: Kinder bis zum sechsten Geburtstag fahren in Österreich kostenlos Zug – jedoch nur bis zu zwei Kinder pro Erwachsenem. Ab dem dritten Kind, und generell vom sechsten Geburtstag bis zum 15. Geburtstag, fahren sie zum Halbpreis, also um 50% ermäßigt. Die beiden gratis reisenden Kinder haben aber – im Gegensatz zum im Schutze der VorteilsCard Familie gratis reisenden Kinder – kein Anrecht auf einen eigenen Sitzplatz, falls im Zug ein Mangel an freien Sitzplätzen auftreten sollte.

Ins Ausland

Inhaber einer VorteilsCard Familie erhalten auch in Deutschland und in der Schweiz 25%-Ermäßigung. Überdies können im Zuge der „TEE Rail Alliance“, einer Kooperation der Bahnen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz, Eltern und Großeltern Kinder bzw. Enkelkinder unter 17 Jahren kostenlos im grenzüberschreitenden Verkehr mitnehmen. Die dazu nötige TEE Familienkarte ist kostenlos an den Schaltern größerer Bahnhöfe erhältlich. Für längere Bahnreisen mit Kindern bieten sich Nachtzüge mit Schlaf- und Liegewägen an. Hier muss für Kinder unter 15 Jahren, die im Rahmen der VorteilsCard-Familie-Ermäßigung gratis fahren, nur der Preis für Bett- oder Liegekarte bezahlt werden.

Spezielle Kinderangebote

• Kinderspielabteile. Derzeit in drei Zugpaaren täglich (Wien West-Basel, Wien West-Salzburg und Wien Süd-Villach). Spielausstattung und Filmangebot in Videoecke meist dürftig, gelegentliche Beschwerden über mangelnde Sauberkeit. Platzreservierung in angrenzenden Abteilen möglich.
• Zeitvertreib. Zugbegleiter in EC-Zügen halten in der Regel Kinderzeitschriften, Mal- und Rätselbücher mit Farbstiften o.ä. bereit, manchmal muss man gezielt danach fragen.
• Kleinkindabteile. In nahezu allen Zügen, ausgenommen Regionalzügen, Reservierung möglich.
• Stillabteile. In den neuen EC-Zügen anstelle der Kleinkindabteile, für kurzfristiges Zurückziehen, Anforderung über Zugbegleiter. In diesen neuen Zügen gibt es auch reservierbare Kinderwagenabstellplätze sowie aufklappbare Wickeltische im WC.
• Essen. In den 40 ÖBB-Zügen, die mit Speisewagen geführt werden, werden auch Kinderteller angeboten, Essen und Platz können vorreserviert werden.
• Kinderfahrkarte. Kostenlos am Fahrkartenschalter oder beim Zugbegleiter erhältlich. Sie macht kleinen Gratisfahrer zu stolzen Fahrkartenbesitzern.

• ÖBB-Tickets - Die Kartentricks (4/2002)

• ÖBB-Tickets - Automaten-Ärger (5/2002)

• ÖBB-Ärger - Fahrscheinkauf (8/2002)

• ÖBB: Fahrkartenautomaten - Automatisch Ärger (11/2002)

• ÖBB-Fahrkartenautomaten - Perverses Denken (1/2003)

• ÖBB - Keine Reaktion - Aufschlag beim Kauf im Zug (2/2003)