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Harakiri zur Bescherung - "Was soll ich diesmal schenken?"

Weihnachtsgeschenk: Samurai-Schwert

Die Adventfreude sollte schon in voller Blüte stehen, allerorten ertönt der Lockruf der Einkaufssamstage, und doch ist das Glück nicht perfekt. Weil viele Haushalte auf die Schicksalsfrage „Was soll ich diesmal schenken?“ wieder einmal keine Antwort finden.

Die Zeit verrennt

Für unbegabte Schenker kann der Dezember zu einer schweren Prüfung werden. Advent, Advent, die Zeit, die rennt – er rennt auch, aber er findet einfach nichts Originelles. Obwohl er mit zunehmender Panik durchaus bereit wäre, den gesunden Hausverstand zu vergessen und seiner Brieftasche die Freundschaft zu kündigen.
Irgendwann ist er dann froh, wenn ihm das Schicksal einen Wink gibt. In Form eines Weihnachtskatalogs mit „originellen Geschenkideen.“

 

Wakizahi & Katanaschwert

Einen typischen Weihnachtskatalog, wie er in den meisten Haushalten zu finden ist, erkennt man daran, dass er alle Jahre wieder die „Samurai-Schwerter“ enthält.
Für dieses Phänomen muss es einen tieferen Grund geben. Entwickeln unbegabte Schenker, die die Bescherung wie ein Damoklesschwert über ihrem Haupt hängen sehen, eine instinktive Zuneigung zum Harakiri-Schwert?
Man weiß es nicht. Sicher ist hingegen, dass ein Weihnachtskatalog, der auf sich hält, das „60 Zentimeter lange Schwert Wakizahi für Harakiri“ als Geschenkidee anpreist. Und natürlich das „96 Zentimeter lange Katanaschwert für den Kampf.“ Das ist Tradition, das gehört zu Weihnachten wie der Kranz zum Advent.
Die Beständigkeit, mit der die Schwerter angeboten werden, lässt den Schluss zu, dass sie auch gekauft werden. Von wem, ist klar: Von den Verzweifelten, die damit den gordischen Knoten des Schenkenmüssens mit einem Schwerthieb zu erledigen hoffen.

Volle Abstellkammern

Rätselhaft bleibt, wer damit beschenkt wird. Man kann viele Wohnungen betreten, ohne jemals „Samurai-Schwerter mit Holzständer“ zu erblicken.
Man kann nur vermuten: Die Abstellkammerln in diesem Land müssen vor Harakiri-Schwertern nur so strotzen. Aber das soll ja anderen originellen Weihnachtsgeschenken auch passieren.

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