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Investmentfonds im Dauertest: Mischfonds - Die Mischung macht´s

  • Sowohl Aktien als auch Anleihen
  • Viele Mischfonds mit Verlusten
  • Nur anleiheorientierte Fonds überzeugten langfristig

Von allem etwas...

Leg nicht alle Eier in einen Korb!“ – so lautet eine goldene Regel der Geldanlage. Selbst wenn einer Aktie ein tolles Potenzial prophezeit wird: Das kann eintreffen oder auch nicht. Und niemand kann seriös vorhersagen, wie sich das Zinsniveau in den nächsten Jahren entwickeln wird. Nicht alles Geld, das man veranlagen will, sollte man daher in eine einzige, wenn auch noch so gut aussehende Anlageform stecken. Wer auf Sicherheit setzt, wähle Anleihen (Renten) beziehungsweise Rentenfonds, die vor allem bei stagnierenden oder fallenden Zinsen sicheren, wenn auch oft nur bescheidenen Ertrag gewährleisten. Wer höhere Renditen wünscht, investiere zusätzlich in Aktien oder Aktienfonds, um vom nächsten Börsenboom zu profitieren.

... in einem Produkt

Genau nach diesem Prinzip investieren Mischfonds. Hier sind sowohl Aktien als auch Anleihen vertreten. Daher bieten sie sich vor allem für jene Anleger an, die sich nicht ständig um mehrere Finanzinvestments kümmern wollen oder nur kleine Beträge veranlagen können. So werden Mischfonds auch als Vermögensverwaltung im Kleinen bezeichnet.

Die Mischung macht’s

Weil Mischfonds sowohl Aktien als auch festverzinsliche Wertpapiere enthalten dürfen, ist hier die Vielfalt besonders groß. Rein theoretisch könnte ein Fondsmanager aus einer Unzahl von Aktien, Anleihen oder Fonds auswählen und diese nach Belieben kombinieren. In der Realität funktioniert das nicht immer so. Bei manchen Fonds ist genau definiert, wie viel vom gesamten Fondskapital in den Aktien- und wie viel in den Anleihenteil fließen darf. Das kann Vor- und Nachteile haben. Einerseits weiß der Anleger schon vorher klar über die Strategie Bescheid. Bei flexiblen Mischfonds fehlt diese Transparenz.

Festlegungen engen ein

Andererseits engt eine vorherige Festlegung auch ein. Wenn beispielsweise nur maximal 30 Prozent in Aktien fließen dürfen, werden die Fondsinhaber von einem Höhenflug an den Börsen nicht viel profitieren können. Allerdings – aber dazu später – halten sich bei fallenden Aktienkursen auch die Verluste in Grenzen.

Unterschiedliche Strategien

Nach der Strategie unterscheiden wir bei Mischfonds defensive (hoher Rentenanteil, Chance-/Risiko-Klasse bis 5), offensive (hoher Aktienanteil, Chance-/Risiko-Klasse 7 und mehr) und ausgewogene. Offensive Mischfonds können im Zeitraum eines Jahres mehr an Wert verlieren als defensive oder ausgewogene Fonds.

Mischfond ist nicht gleich Mischfond

Der Begriff „Mischfonds“ steht also für eine Vielzahl von Produkten, die schwer unter einen Hut zu bringen sind. Daher sollte man unbedingt den so genannten „vereinfachten Fondsprospekt“ studieren, ehe man einen Fonds kauft. Hier muss über die Anlagepolitik informiert werden.

Fonds im Fonds

Enthält ein Fonds überwiegend andere Investmentfonds, spricht man von Dachfonds. Im Optimalfall ist das Risiko quasi doppelt unter Kontrolle. Der Dachfonds wird gemanagt und die Fonds, in die investiert wird, ebenfalls. Allerdings kann sich dieses doppelte Management auch in hohen fondsinternen Spesen niederschlagen. Der Salzburger Sparkasse Select Invest hat zum Beispiel eine Spesenrate (TER = Total Expense Ratio) von 1,92 Prozent. Diese Spesen werden Jahr für Jahr abgezogen und müssen erst durch eine gute Performance egalisiert werden, ehe Anleger einen Gewinn lukrieren können.

Kein sicherer Hafen

Rund 190 Mischfonds beobachten wir laufend zusammen mit der deutschen Stiftung Warentest. Veröffentlichen können wir hier aus Platzgründen nur die allerbesten, also jene, die mit mehr als 60 Punkten als „stark überdurchschnittlich“ bewertet werden. Sämtliche Fonds finden Sie in unserer „Fonds-Info“. Und da zeigt sich: Nur einige defensive Mischfonds haben sich im fünfjährigen Beobachtungszeitraum gut behauptet. Insgesamt hat lediglich die Hälfte aller 120 defensiven Mischfonds keinen Verlust gemacht. Bei den anderen – offensiv oder ausgewogen investierenden – Mischfonds mussten sogar die meisten Bewertungs-Spitzenreiter auf lange Sicht Verluste wegstecken. Das kommt natürlich auch davon, dass Aktien in den vergangenen Jahren „ausgelassen“ haben.

Offensive und defensive Mischfonds

Mischfonds sind also keine heile Welt, die unabhängig von der rauen Wirklichkeit an Börse und Kapitalmarkt existiert. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl eines Mischfonds auf einen starken Renner zu setzen und nicht auf einen lahmen Gaul. Wir bewerten Fonds immer innerhalb ihrer Gruppe, also offensiv veranlagende oder defensiv veranlagende miteinander. Daher gibt es auch nicht den „besten“ Fonds oder den „besten“ Mischfonds, sondern immer nur die jeweiligen Gruppenbesten. Soll heißen: Offensiv veranlagende Mischfonds haben zwar mehrheitlich Verluste eingefahren, die Tabellen-Spitzenreiter aber deutlich weniger als andere.

Zukunft ungewiss

Dies kann sich jedoch wieder ändern. Naturgemäß bezieht sich unsere Bewertung auf die Vergangenheit und sagt nichts über die zukünftige Entwicklung. Zudem sollte man einen Fonds schon wegen der Spesen mindestens 5 bis 7 Jahre behalten. Über so einen Zeitraum können sich auch etwaige Verluste wieder ausgleichen. Ein stark aktienlastiger Mischfonds, der heute im abgeschlagenen Feld rangiert, holt dann vielleicht kräftig auf.

Alternative: Selbst mischen

Die Unterschiede innerhalb der Fondsgruppen sind jedenfalls beträchtlich. Der schlechteste defensive Fonds weist eine Bewertung von lediglich 23 Punkten (jährlicher Verlust 4,1% auf 5 Jahre!) auf. Da ist es eine gute Alternative, sich mithilfe unserer „Fonds-Info“ gute Aktien- und Rentenfonds herauszupicken und sich das Depot selbst zusammenzustellen.

Kein sicherer Hafen

Rund 190 Mischfonds beobachten wir laufend zusammen mit der deutschen Stiftung Warentest. Veröffentlichen können wir hier aus Platzgründen nur die allerbesten, also jene, die mit mehr als 60 Punkten als „stark überdurchschnittlich“ bewertet werden. Sämtliche Fonds finden Sie in unserer „Fonds-Info“. Und da zeigt sich: Nur einige defensive Mischfonds haben sich im fünfjährigen Beobachtungszeitraum gut behauptet. Insgesamt hat lediglich die Hälfte aller 120 defensiven Mischfonds keinen Verlust gemacht. Bei den anderen – offensiv oder ausgewogen investierenden – Mischfonds mussten sogar die meisten Bewertungs-Spitzenreiter auf lange Sicht Verluste wegstecken. Das kommt natürlich auch davon, dass Aktien in den vergangenen Jahren „ausgelassen“ haben. Mischfonds sind also keine heile Welt, die unabhängig von der rauen Wirklichkeit an Börse und Kapitalmarkt existiert. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl eines Mischfonds auf einen starken Renner zu setzen und nicht auf einen lahmen Gaul. Wir bewerten Fonds immer innerhalb ihrer Gruppe, also offensiv veranlagende oder defensiv veranlagende miteinander. Daher gibt es auch nicht den „besten“ Fonds oder den „besten“ Mischfonds, sondern immer nur die jeweiligen Gruppenbesten. Soll heißen: Offensiv veranlagende Mischfonds haben zwar mehrheitlich Verluste eingefahren, die Tabellen-Spitzenreiter aber deutlich weniger als andere.

Zukunft ungewiss

Dies kann sich jedoch wieder ändern. Naturgemäß bezieht sich unsere Bewertung auf die Vergangenheit und sagt nichts über die zukünftige Entwicklung. Zudem sollte man einen Fonds schon wegen der Spesen mindestens 5 bis 7 Jahre behalten. Über so einen Zeitraum können sich auch etwaige Verluste wieder ausgleichen. Ein stark aktienlastiger Mischfonds, der heute im abgeschlagenen Feld rangiert, holt dann vielleicht kräftig auf.

Alternative: Selbst mischen

Die Unterschiede innerhalb der Fondsgruppen sind jedenfalls beträchtlich. Der schlechteste defensive Fonds weist eine Bewertung von lediglich 23 Punkten (jährlicher Verlust 4,1% auf 5 Jahre!) auf. Da ist es eine gute Alternative, sich mithilfe unserer „Fonds-Info“ gute Aktien- und Rentenfonds herauszupicken und sich das Depot selbst zusammenzustellen.

So lesen Sie die Tabelle

ISIN: International Securities Identification Number, Internationale Wertpapierkennnummer, das zuverlässigste Fonds-Identifikationsmerkmal, die Namen sind oft stark abgekürzt. Die Buchstaben zeigen die Herkunft des Fonds an: AT = Österreich, DE = Deutschland, LI = Liechtenstein, LU = Luxemburg.

Art: T = thesaurierender Fonds (jährliche Erträge werden automatisch wiederveranlagt); A = Fonds mit jährlicher Ausschüttung. Wird ein Fonds in beiden Varianten angeboten, ist nur die thesaurierende Art angeführt.

Chance-Risiko-Klasse: Die Fonds sind nach der Wahrscheinlichkeit eines Verlusts innerhalb eines Jahres eingeteilt. Risikoklasse 2 bedeutet, dass der Fonds höchstwahrscheinlich nicht mehr als 5 Prozent Verlust im Jahr erreicht, in Risikoklasse 3 bis 4 sind es 7,5 bis 10 Prozent. 

„Konsument“-Testurteil: Setzt sich zusammen aus den Punktezahlen für Wertentwicklung und Stabilität (75 Prozent Wertentwicklung, 25 Prozent Stabilität). Die Bewertung jedes Fonds bewegt sich zwischen 0 und 100 Punkten, der Durchschnitt der jeweiligen Fondsgruppe liegt immer bei 50 Punkten. Die Gesamtpunktezahl eines Fonds kann nicht höher sein als die Punktezahl für die Wertentwicklung. Eine Abwertung ist mit einem Sternchen gekennzeichnet.

Wertentwicklung: Die Fonds werden jeweils über die fünf letzten Jahre betrachtet. Für jeden Monat wird die Wertentwicklung des Fonds mit dem Durchschnitt der jeweiligen Fondsgruppe verglichen. Die Summe der positiven Abweichungen wird ins Verhältnis zur Summe aller Abweichungen gesetzt.

Stabilität: Es wird untersucht, in wie vielen Monaten des Betrachtungszeitraums von 60 Monaten der Fonds besser war als der Gruppendurchschnitt. War ein Fonds in 35 Monaten besser als der Durchschnitt, bekommt er 58,3 Punkte (100 x 35 : 60). 

Spanne der Einjahresbewertungen: Der fünfjährige Betrachtungszeitraum wird in Einjahresperioden unterteilt, die jeweils um einen Monat später beginnen, also August 1999 bis Juli 2000, September 1999 bis August 2000 etc. Das Diagramm zeigt die Bandbreite dieser Einjahresbewertungen. Die Enden des Balkens stellen die schlechteste und die beste Bewertung dar, der senkrechte Strich die aktuelle. Die Balkenlänge zeigt also das Ausmaß der Schwankungsbreite.

Verlustanalyse: Längste Verlustphase: längster Zeitraum, in dem der Fonds durchgehend unter einem einmal erreichten Wert lag. Dauert diese Phase noch an, ist dies mit zwei Sternchen gekennzeichnet. Die maximale Verlusthöhe gibt an, wie weit der Fonds unter einen einmal erreichten Wert gefallen ist. Beide Daten beziehen sich auf die Werte zum Monatsende.

Wertentwicklung: Durchschnittliche Wertentwicklung der letzten ein, drei und fünf Jahre in Prozent pro Jahr.

Kompetent mit Konsument

  • Vielfalt an Mischfonds. Mischfonds investieren sowohl in Aktien als auch in Anleihen. Je nach Mischungsverhältnis unterscheiden wir defensive (hoher Anleiheanteil), offensive (hoher Aktienanteil) und ausgewogene Mischfonds.
  • Strategie bestimmt Ertrag. In Zeiten steigender Aktienkurse liegen offensive Mischfonds besser, in Zeiten stagnierender Kurse defensive.
  • Dachfonds und Spesen. Dachfonds investieren hauptsächlich in andere Investmentfonds. Doppeltes Management verspricht bessere Risikokontrolle. Doppelte fondsinterne Spesen können den Fonds aber verteuern.

Mehr zum Thema

Wie gut ist mein Fonds? Welchen Fonds soll ich kaufen?

1700 Investmentfonds finden Sie in unserer „Konsument“-Fonds-Info, die jeden Monat aktuell herauskommt. Ehe ein Fonds in diese Aufstellung aufgenommen wird, wird er fünf Jahre lang analysiert und bewertet.

Anders als bei Performance-Daten in anderen Medien ist damit ein aussagekräftiger Vergleich von Investmentfonds möglich. Sie sehen mit einem Blick, wie sich Ihre Fonds im Vergleich zu anderen entwickeln. Oder Sie finden eine Entscheidungshilfe beim Fondskauf.

Für Interessenten: Aktuelle Einzelausgabe : € 25,– (plus Versandspesen € 2,54) Für Profis: Fonds-Info Abo (12 x im Jahr):  € 200,– Der Versand erfolgt ausschließlich per Post.

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