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Medikamente: Siccaprotect Augentropfen - Trockene Augen

"Nebenwirkungen" - unsere monatliche Arzneimittel-Testrubrik: Wir bewerten für Sie rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke. Diesmal: Siccaprotect Augentropfen

Hier in "Konsument" 10/2010:

  • Siccaprotect Augentropfen

Stichworte: trockene Augen

Ausgewählt wurde ein besonders häufig nachgefragtes oder stark beworbenes Präparat. Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten vorhandene klinische Studien. Die Eignung des Präparates wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Bewertung erfolgte in Kooperation mit der deutschen Stiftung Warentest und basiert auf den vier Stufen

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkungen geeignet
  • Wenig geeignet

Siccaprotect Augentropfen

Siccaprotect Augentropfen (Bild: VKI/Karl Schreiner) Testurteil: Mit Einschränkung geeignet bei trockenen Augen. Der zusätzliche Nutzen des Wirkstoffes Dexpanthenol ist nicht ausreichend belegt. Dexpanthenol soll die äußere Zellschicht der Binde- und Hornhaut schneller erneuern. Ob dies bei der Behandlung eines trockenen Auges hilfreich ist, ist unklar. Das Produkt enthält zudem Konservierungsmittel.

Präparat: Siccaprotect Augentropfen, 10 ml

Wirkstoffe: Dexpanthenol, Polyvinylalkohol, Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid

Preis: € 2,95

Anwendung: Das Eintropfen gelingt am besten, wenn man nach oben schaut, mit der einen Hand das Unterlid ein wenig herunterzieht und mit der anderen den Tropfen in die „Unterlid-Tasche“ träufelt. Danach die Lider schließen und mit den Augen rollen, damit sich das Mittel gleichmäßig verteilt. Die Einwirkungszeit verlängert sich, wenn nach dem Eintropfen mit Daumen und Zeigefinger etwa eine Minute lang auf die Nasenwurzel gedrückt wird. So werden die Tränenwege blockiert, über die der Wirkstoff abtransportiert wird.

Wer beim Einträufeln mit dem Zielen Mühe hat, sollte sich auf den Rücken legen. Ein Tropfen enthält bereits das doppelte Volumen an Flüssigkeit, die das Auge fassen kann, und ist deshalb völlig ausreichend. Überschüssiges Medikament kann durch die Tränenwege in den Kreislauf gelangen und unerwünschte Wirkungen hervorrufen.

Beim Eintropfen sollte der Tropfansatz das Auge nicht berühren, da sonst Krankheitserreger weitergegeben werden können. Augenmedikamente sollten deshalb auch nicht von mehreren Personen benutzt werden. Werden mehrere Augenmittel parallel angewendet, sollte der Abstand jeweils 15 Minuten betragen und auf allfällige Gegenanzeigen und Wechselwirkungen geachtet werden.

Bei einer Augenentzündung sollte auf Kontaktlinsen verzichtet werden. Falls dennoch Kontaktlinsen getragen werden, sollten diese vor dem Eintropfen entfernt und frühestens nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden. Weiche Kontaktlinsen müssen unbedingt entfernt werden, da sich Wirkstoffe in den Poren der Linsen einlagern können und so zu lange am Auge bleiben. Dies erhöht das Risiko für unerwünschte Wirkungen.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Augenmittel können Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen (Brennen, Jucken, Rötung und Fremdkörpergefühl). Üblicherweise sind die Erscheinungen milde. Bei Mitteln mit Konservierungsstoffen treten sie etwa doppelt so häufig auf wie bei unkonservierten Präparaten. Müssen Augenmittel über lange Zeit angewendet werden, können Konservierungsmittel belastend sein. Bei einer Langzeittherapie sollten deshalb unkonservierte Produkte verwendet werden.

Nach dem Eintropfen kann die Sicht für einige Minuten getrübt sein. Wird eine Salbe oder ein Gel in den Bindehautsack gestrichen, dauert die Trübung zirka eine halbe Stunde lang an. Während dieser Zeit dürfen keine Fahrzeuge gelenkt oder Maschinen bedient werden.

Kinder: Unruhigen Kindern sollten Augentropfen am besten im Liegen verabreicht werden. Das Mittel dabei in den inneren Lidwinkel tropfen. Bei Kleinkindern gelingt das Eintropfen nach einer Mahlzeit häufig leichter, da die Kinder dann ruhiger sind.

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