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Sonnenschutzmittel für Kinder - Schatten, Kleidung, Sonnencreme

Sonnenschutzmittel für die Kleinen mit Lichtschutzfaktor 30 bis 50+ im Test: Gute Produkte gibt es schon um wenig Geld. Bei der Wasserfestigkeit versprechen manche Hersteller zu viel.

Diese Produkte finden Sie in der Testtabelle:

  • Avène - Mineralische Sonnenmilch
  • Bübchen - Sensitive Sonnenlotion für empfindliche Babyhaut
  • Daylong - Kids - liposomale Sonnenschutz-Lotion
  • dm/Alverde - Sonnenmichel Kinder Sonnenbalsam Bio
  • dm/Sun Dance - Kids Sonnenspray
  • Eucerin - Kids Sun Lotion
  • Garnier Ambre Solaire - Resisto Kids Sonnenschutz Milch
  • Hipp - Sonnenmilch Ultra-Sensitiv Baby Sanft
  • Ladival - Sonnenschutz Milch für Kinder
  • Lancaster - Comfort Cream Sun for Kids
  • La Roche-Posay - Samtige Sonnenschutz-Milch, Anthelios Dermo-kids
  • Lavera - Baby & Kinder Sonnencreme Bio
  • Lidl/Cien - Sonnenspray für Kinder
  • Müller/Lavozon - Sonnen Milch für Kinder
  • My Body - Kids Sonnenspray
  • Nivea - Sun Kids pflegende Sonnenmilch
  • Nivea - Sun Kids Pure & Sensitive Sonnenspray
  • Vichy - Sonnenschutz-Spray für Kinder

Getestet wurde: Einhaltung des Lichtschutzfaktors (UVB), UVA-Schutz, Wasserfestigkeit, Anwendung, Mikrobiologische Qualität, Art der Sonnenschutzfilter, Art der Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Parfum, Werbeaussagen, Deklaration, ...

Lesen Sie auch: FAQ Sonne - Vom Vorbräunen und anderen Irrtümern und Welchen Lichtschutzfaktor brauche ich? - nachfolgend unser Testbericht.


Endlich ist richtig Sommer und vor allem ­Kinder zieht es dann zum Spielen und Baden ins Freie. Damit die heißen Tage nicht mit Sonnenbrand und Tränen enden, muss die empfindliche Kinderhaut gut geschützt werden. Der Nachwuchs sollte das Haus nicht ohne T-Shirt, Kapperl und Sonnenbrille verlassen. Die besten Plätze für Planschbecken, Liegedecken und Sandkisten sind zudem nicht in der prallen Sonne, sondern im Schatten.

Besonders gefährdet sind Kinder unter drei Jahren. Ihre Haut ist so empfindlich, dass sie noch keine Lichtschutzmittel verträgt. Bei ­älteren Kindern ist es wichtig, dass auf die Haut reichlich Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen werden.

18 Kinder-Sonnencremes im Test

In unserem heurigen internationalen Test von Sonnencremes für Kinder haben wir die Qualität von 18 Cremes mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30 (3 Produkte), LSF 50 (6 Produkte) und LSF 50+ (9 Produkte) überprüft. Ein Sonnenschutzmittel mit niedri­gerem Lichtschutzfaktor sollten Sie Ihren Kindern nicht zumuten.

Kinderhaut ist dünn und durchlässig, das Schutzsystem noch nicht voll entwickelt. So geht kleinen Kindern etwa die Fähigkeit ab, sich durch Bräune und Verdickung der obersten Hautschicht (Lichtschwiele) einen gewissen Eigenschutz vor UV-Strahlen aufzubauen. Erst mit der ­Pubertät ist diese Entwicklung dann abgeschlossen.

Mehr Sonnenbrände - mehr Gefahren

Kinder verbringen in der Regel mehr Zeit im Freien als Erwachsene und sind dadurch ­höherer UV-Strahlung ausgesetzt. Mit der Zahl und der Schwere von Sonnenbränden steigt das Risiko für Hautkrebs im späteren Alter. Besonders gefährdet sind Kinder mit sehr heller Haut. Für sie sollte man immer ein Lichtschutzmittel mit LSF 50 und mehr zuhause haben.

Preiswert und gut

Preiswert und gut

Die Sonnenschutzmittel in unserem Test sind in Drogerie- und Supermärkten sowie in der Apotheke erhältlich. Ob es ein Produkt in der Apotheke oder im Supermarkt zu kaufen gibt, sagt nichts über dessen Qualität oder Zusammensetzung aus.

Die gute Nachricht gleich vorweg: Die günstigsten Sonnenschutzmittel gehören auch diesmal zu den besten. Schon um 2 Euro pro 100 ml ist der zweitplatzierte Sonnenspray von Lidl/Cien zu haben. Ebenfalls unter den guten Lichtschutzmitteln: Die Sonnenmilch von Müller/Lavozon um preiswerte 2,48 Euro pro 100 ml. Beide Produkte haben LSF 50. Wer lieber 50+ möchte: Hier kommt Testsieger Nivea mit 8 Euro pro 100 ml am günstigsten.

UVA und UVB

Damit ein Sonnenschutzmittel in unseren Tests eine gute Bewertung bekommt, muss es sowohl UVB- als auch UVA-Strahlen abschirmen. UVB-Strahlen regen die Haut zwar an, eine Lichtschwiele zum Eigenschutz zu bilden, sie verursachen jedoch Sonnenbrand und fördern die Entstehung von Hautkrebs.

Die langwelligeren UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und bewirken die ­Bräunung der Haut. Sie werden allerdings auch für frühzeitige Hautalterung und ­Falten­bildung verantwortlich gemacht. Auch UVA-Strahlung kann zur Entstehung von Hautkrebs beitragen.

UVA und UVB - Schutzzeit nicht ausreizen

Errechnete Schutzzeit nicht ausreizen

Der auf der Packung angegebene Lichtschutzfaktor bezieht sich ausschließlich auf den UVB-Schutz. Er ist ein Anhaltspunkt, wie lange man sich, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, eingecremt in der Sonne auf­halten kann.

Basis der Berechnung ist die sogenannte Eigenschutzzeit. Wer zum Beispiel ungeschützt nach 15 bis 20 Minuten einen Sonnenbrand bekommt (Typ: Mitteleuropäer), kann sich optimal eingecremt mit Lichtschutzfaktor 30 theoretisch dreißig Mal so lange (also mehr als siebeneinhalb Stunden) in der Sonne aufhalten.

Regelmäßig nachcremen

Das funktioniert allerdings nur, wenn man sich wirklich dick eincremt. Außerdem sind die meis­ten Mittel zwar wasserfest, dennoch geht durch Schwitzen, beim Baden und Abtrocknen immer etwas verloren. Regelmäßiges Nachcremen ist also angesagt.

Trotzdem gilt: Das errechnete Limit niemals ausreizen, sondern spätestens nach zwei Drittel der Zeit ab in den Schatten. Und: Egal, wie oft und womit nachgecremt wird, verlängert das nicht die Schutzzeit!

Immer öfter Nanopartikel

Immer öfter Nanopartikel

Für einen wirksamen Schutz sollten UVA- und UVB-Faktor im Verhältnis von mindes­tens 1 : 3 stehen. Hier scheiterte Avène. ­Diese Sonnenmilch bietet nicht genug Schutz vor der UVA-Strahlung. Anders als die meisten Hersteller setzt Avène ausschließlich auf ­Titandioxid als Filtersubstanz. Damit einen hohen UVA-Schutz zu erreichen, ist schwierig – aber nicht unmöglich, wie dm/Alverde und Lavera, beides Naturkosmetika, zeigen.

Titandioxid ist ein anorganischer Filter und wird häufig auch als mineralischer Filter bezeichnet. Er steckt in fast allen getesteten Produkten und zwar meist in Form von Nano­partikeln. Seit Juli 2013 müssen die Kosmetikhersteller Nanopartikel als Inhaltsstoff kennzeichnen.

Keine Gefahr für gesunde Haut

Nach derzei­tigem Wissensstand geht von Nanoteilchen in Kosmetika keine gesundheitliche Gefahr aus, so das deutsche ­Bundesinstitut für ­Risikobewertung. Vorausgesetzt, die Produkte werden auf gesunde Haut aufgetragen. Vorsicht bei wunder oder verletzter Haut! Hier kann keine Entwarnung gegeben werden, weil dazu noch keine Erkenntnisse vorliegen.

Nur drei Produkte im Test kommen ohne ­Titanoxid aus, darunter die mit „gut“ beurteilte Hipp Sonnenmilch.

"Wasserfest", Haltbarkeit

"Wasserfest": die Hälfte soll übrig sein

Damit ein Sonnenschutzmittel als "wasserfest“ bezeichnet werden darf, reicht es, wenn es nach zweimal 20 Minuten langem Baden noch die Hälfte des ursprünglichen Schutzes bietet. „Extra wasserfeste“ Produkte müssen viermal 20 Minuten durchhalten. Fünf getes­tete Lichtschutzmittel versagen hier kläglich: Bübchen, Daylong, Garnier Ambre Solaire, Vichy und Avène. Insgesamt ist diese Aus­lobung kritisch zu sehen, weil sie die Konsumenten in falscher Sicherheit wiegt.

Haltbarkeit: Produkte aus dem Vorjahr

Da der UV-Lichtschutz bei Kindern besonders wichtig ist, sollten Sie darauf achten, dass die Sonnencreme noch in Ordnung ist. Lichtschutzmittel sind haltbarer, als viele denken. Wenn die Konsistenz und der Geruch stimmen, können auch Produkte aus dem Vorjahr weiter verwendet werden.

Riecht ein Mittel unangenehm oder hat sich Flüssigkeit und Öl voneinander geschieden, ist das Produkt nicht mehr sicher. Zur Lederpflege für Schuhe oder Taschen ist es allerdings meist noch gut zu gebrauchen.

Testtabelle: Sonnenschutzmittel für Kinder

Sonnenschutz

Auftragen. Sonnenbedingte Hautschädigungen im Kindesalter bieten Vorschub für schwerwiegende Erkrankungen im Erwachsenenalter. Daher beim Auftragen des Sonnenschutzmittels nicht sparen. Besonders exponierte Hautstellen (Gesicht, Nacken, Ohren, Arme) reichlich eincremen. Für die Lippen einen Schutzstift mit hohem LSF verwenden.

Nicht wechseln. Verwendet man zunächst ein Mittel mit niedrigem LSF lässt sich der Schutz nicht dadurch verlängern, dass man später einen höheren LSF wählt. Auch regelmäßiges Nachcremen führt zu keiner Ver­längerung der Schutzzeit.

Mittags nicht! Kinder sollten besser kürzer als zu lange in der Sonne bleiben. Zwischen 11 und 15 Uhr sollte man darauf achten, dass sie sich generell im Schatten aufhalten. Immer eincremen, zusätzlich T-Shirt, Kapperl und Sonnenbrille tragen. Für Kinder im ersten Lebensjahr ist pralle Sonne tabu. Nicht vergessen, den Kinderwagen mit Sonnenschirm ausstatten. Auch über der Sandkiste und dem Planschbecken für Schatten sorgen.

Kleidung schützt. Dunkle T-Shirts, Kapperln und Sonnenschirme aus blickdichtem Gewebe schirmen UV-Strahlen besser ab als solche aus transparenten Stoffen. Trockene Textilien schützen besser als nasse. Ein blickdichtes dunkles T-Shirt oder ein Sonnenschirm bieten Lichtschutzfaktor 50 und mehr.

Auch für Oldies. Lichtschutzmittel für ­Kinder sind auch für besonders hellhäutige und empfindliche Erwachsene geeignet.

Zusammenfassung

  • Gut und günstig. Testsieger Nivea kostet 8 Euro pro 100 ml und ist damit die preiswerteste Sonnenmilch bei den guten Produkten mit LSF 50+. Tadellos und preislich top sind auch der Sonnenspray von Lidl/Cien sowie die Sonnenmilch von Müller/Lavozon, beide mit LSF 50, die zwischen 2 und 2,48 Euro pro 100 ml kosten.
  • Nano im Vormarsch. In den meisten Lichtschutzmitteln wird Titandioxid in Nanopartikeln als mineralischer Filter eingesetzt (bei den Inhaltsstoffen mit dem Vermerk „Nano“ gekennzeichnet.) Bei gesunder Haut gibt es keine Bedenken. Bei wunder oder verletzter Haut weicht man besser auf ein anderes Produkt ohne Nanopartikel aus.
  • Dick aufsprühen. Sprays sind bei Kindern sehr beliebt, weil einfach anzu­wenden. Damit sie gut wirken können, müssen sie unbedingt reichlich aufge­tragen werden. Sonst droht selbst bei einem guten Testergebnis wie bei Lidl/Cien ein Sonnenbrand.

 

Testkriterien

Im Test: 18 Sonnenschutzmittel für Kinder mit hohem Sonnenschutz (LSF 30/50) und sehr hohem Sonnenschutz (LSF 50+). Die Untersuchung wurde als internationaler Gemeinschaftstest durchgeführt.

Abwertungen

Waren die Einhaltung des angegebenen Sonnenschutzfaktors, der UVA-Schutz oder die mikrobiologische Qualität „nicht zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nicht besser sein. Bei „nicht zufriedenstellender“ Wasserfestigkeit wurde das Gruppenurteil um eine Note abgewertet, bei „weniger zufriedenstellender“ Entnahme um eine halbe Note.

Einhaltung des Sonnenschutzfaktors (UVB): 30 %

In Anlehnung an International Standard EN ISO 24444:2010 (E).

UVA-Schutz: 15 %

In Anlehnung an International Standard EN ISO 244443:2012 (E).

Wasserfestigkeit: 0 %

Zweimalige Faktormessung pro Testperson: auf einer Rückenhälfte ohne Wasser, auf der anderen nach standardisierter Wässerung.

Anwendung: 15 %

Je 20 Probanden beurteilten u.a. die Konsistenz, die Verteilbarkeit und das Hautgefühl der einzelnen Produkte.

Entnahme bei 20 Grad und 40 Grad C: 15 %

Beurteilung durch je fünf Testpersonen.

Mikrobiologische Qualität: 5 %

Bestimmung der Gesamtkeimzahl in Anlehnung an Ph. Eur., Ausgabe 7.6., 2.6.12/13. Prüfung auf ausreichende Konservierung in Anlehnung an Ph. Eur. Ausgabe 7.6., 5.1.3 unter Berücksichtigung der SCCP-Leitlinien.

Anwendungshinweise: 10 %

Orientierung an den Empfehlungen der EU (9/09) und des IKW (1/08).

Werbeaussagen, Beschriftungen: 10 %

Drei Experten überprüften die Deklaration gemäß Kosmetik- und Fertigpackungsverordnung; außerdem Lesbarkeit, Übersichtlichkeit, Werbeaussagen und Originalitätssicherung.

Sonstige Prüfungen

Wärme-/Kältebeständigkeit: Lagerung über 24 Stunden bei –5 Grad C und zehn Tage bei 40 Grad C. Begutachtung durch zwei Experten. Kein Produkt war zu beanstanden.

Angaben laut Anbieter (nicht bewertet)

Angaben zu Wasserfestigkeit, Sonnenschutzfiltern, Konservierungsstoffen, Farbstoffen und Parfum stammen aus den Deklarationen.

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