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Laptop-ABC: Kaufberatung - Das richtige Notebook für das Kind

Spätestens wenn Ihr Kind eine höhere Schule besucht, kommen Sie an der Anschaffung eines Laptops nicht mehr vorbei. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Hausübungen werden zunehmend online ­erledigt, PowerPoint-Präsentationen sind fester Bestandteil von Referaten, und GeoGebra ist eine weit verbreitete Software für den Mathe-Unterricht. Sofern es aufgrund des Schultyps und daraus resultierender Hardware-Anforderungen keine konkreten Empfehlungen gibt, stellt sich die Frage nach dem passenden Laptop (= Notebook). Und das umso mehr, als ein erster Marktüberblick eine Preisspanne von 250 bis 2.500 Euro ­eröffnet. Wie also am besten vorgehen?

Windows 10 Home

Zunächst einmal das Grundsätzliche: Haben weder Sie noch Ihr Kind bereits Erfahrung mit anderen Betriebssystemen und möchten Sie mögliche technische Hürden auf ein Minimum reduzieren, sollten Sie zu einem Laptop mit Windows 10 Home greifen (trotzdem keine Angst, falls die Pro-Version installiert ist – von deren Zusatzfunktionen ist für Privatanwender in erster Linie die Festplattenverschlüsselung interessant); weniger, weil Windows das beste, sondern weil es – nicht nur im Schulbereich – das am weitesten verbreitete Betriebssystem ist. Achten Sie darauf, dass es auf dem Laptop vorinstalliert ist!

Apple

Nicht zuletzt dank Microsoft Office für Mac ist ein MacBook Pro von Apple für die üblichen schulischen Anforderungen zwar eine Alternative, aber Kompatibilitätsprobleme zwischen Windows und macOS – etwa beim Austausch von Dateien – sind trotzdem nicht ganz auszuschließen. Dann sind kreative Lösungen gefragt. Und natürlich ist der Preis bei Apple ein Kriterium (ab 1.749 Euro in der von uns empfohlenen Ausstattung).

Nicht zu billig und alltagstauglich

Nicht zu billig

Die gute Nachricht: Wenn Sie in der Windows-Welt bleiben, müssen Sie nicht die nächste Urlaubsreise stornieren, um Ihr Kind mit einem geeigneten Laptop aus­zustatten. Die schlechte: Vergessen Sie die Billigklasse und gehen Sie davon aus, dass Sie das Haushaltsbudget zumindest mit 500 bis 700 Euro für ein Mittelklasse-Gerät belasten werden. Ab 900 Euro bewegen Sie sich dann schon im gehobenen Bereich. Infrage kommen jedenfalls bewährte Hersteller wie Acer, Asus, Dell, HP und Lenovo. Relativ neu auf dem Laptopmarkt ist ­Huawei; die Preise für die in Europa ver­fügbaren Modelle liegen momentan noch jenseits von 1.000 Euro.

Alltagstauglich

Warum Sie nicht billig und somit schlechter ausgestattet kaufen sollten? Weil Sie Ihrem Kind auf diese Weise die Freude verderben und sich selbst nichts Gutes tun. Wir sprechen gar nicht von Computerspielen, Video­schnitt oder Streaming in HD-Qualität, für deren ruckelfreien Ablauf es bestimmte Mindestvoraussetzungen gibt. Selbst wenn die genannten Aktivitäten am Smartphone stattfinden, sollte auch der Computer alltagstauglich sein.

Zwar ist das Schreiben, Mailen und Surfen an sich anspruchslos, doch der Start von Programmen, das ­parallele Arbeiten mit mehreren davon, das Laden und Installieren neuer Software, umfangreiche Updates des Betriebssystems und allgemein der Umgang mit größeren Datenmengen brauchen Ressourcen, über die ein mager ausgestattetes Gerät nicht in ausreichendem Umfang verfügt. So gelangt der Laptop an sein Leistungslimit und das System wird ausgebremst – was seine Lebensdauer reduziert und das Arbeiten mühsam macht.

Vergleichen, testen, sparen

Zukunftssicher ist relativ

Eine bessere Ausstattung bedeutet auch höhere Zukunftssicherheit – sofern man im schnelllebigen Computerbereich diesen ­Begriff überhaupt verwenden kann –, weil die verbauten Komponenten aktueller sind. Um keine falschen Hoffnungen aufkeimen zu lassen: Wir gehen realistischerweise von drei bis fünf Jahren aus. Danach ist der ­Laptop zwar nicht unbrauchbar, es kann aber sein, dass aktuelle Programme und Peripheriegeräte gar nicht oder nicht reibungslos mit dem „veralteten“ Computer zusammenspielen.

Vergleichen, testen, sparen

Ein Preisvergleich vor dem Kauf, z.B. auf www.geizhals.at, ist heutzutage ohnehin selbstverständlich. Es kann sich außerdem lohnen, auf www.edustore.at nachzu­sehen, wo es laufend Schüler- und Studentenrabatte gibt. Speziell für Apple-Geräte bietet auch McShark zumindest 6 Prozent „Edu-Rabatt“ (https://mcshark.at). Der Vorteil im Fachhandel ist natürlich, dass man die Geräte in natura vor sich hat und die Verarbeitung, den Bildschirm und die Tastatur näher anschauen und auspro­bieren kann. Die Firma Cyberport (www.cyberport.at) wiederum bietet den Service, nicht lagernde Geräte unverbindlich in eine Filiale liefern zu lassen.

Refurbished-Modelle

Eine von manchen Händlern angebotene preisgünstige Alternative zu fabriksneuen Laptops sind sogenannte Refurbished-Modelle. Das sind Gebrauchtgeräte, die vor dem Verkauf genau überprüft wurden. Achtung! Grundsätzlich gilt auch für gebrauchte Produkte die gesetzlich fest­gelegte zweijährige Gewährleistungsfrist, sie darf aber vom Händler auf ein Jahr verkürzt werden. Mit dem Kauf stimmen Sie dieser Änderung zu.

Festplatte, Arbeitsspeicher, Prozessor

Festplatte

Je mehr Speicherplatz, desto besser. Mindestanforderung: herkömmliche Magnetfestplatte (HDD) mit 500 GB oder SSD mit 250 GB. SSDs sind teurer, aber unempfindlich gegen Stöße und sie beschleunigen den Daten­zugriff. Sind HDD und SSD parallel verbaut, auf den verfügbaren ­Gesamtspeicherplatz achten! Nicht ­bewährt haben sich Hybridfestplatten (HDD mit integrierter SSD). Finger weg von Billiggeräten mit reinem Flash-Speicher (z.B. eMMC)!

Externe Festplatte: Eine gute Ergänzung, wenn der interne Speicherplatz knapp wird. Hier gibt es bereits relativ preisgünstige SSD-Modelle (Foto: Torsak-Thammachote/Shutterstock_237166051

Externe Festplatte: Eine gute Ergänzung, wenn der interne Speicherplatz knapp wird. Hier
gibt es bereits relativ preisgünstige SSD-Modelle (Foto: Torsak-Thammachote/Shutterstock)

Arbeitsspeicher (RAM)

Ein essenzieller Bauteil mit starkem Einfluss auf die Geschwindigkeit. 4 GB sind eine vergebene Chance, 8 GB optimal, 16 GB Luxus.

Prozessor

Nicht unwesentlich, aber oft auch überschätzt. Ein Intel Core i5 mit 64 Bit und zwei Prozessorkernen (= Dual-Core) genügt vollauf. Wer mehr will, kann einen ­teureren i7 wählen. Jeweilige Taktfrequenz: zwischen 2 und 3 GHz.

Grafikkarte, Größe und Gewicht

Grafikkarte

Die integrierte Grafikkarte reicht für alle herkömmlichen Anforderungen aus. Eine zusätz­liche, dedizierte Grafikkarte benötigt man nur für spezielle 3D-Anwendungen.

Größe und Gewicht

Ein großer Bildschirm hat ­Vorteile, wirkt sich aber auf das Gewicht aus. Für den mobilen Einsatz optimal sind Geräte mit rund 12 bis 15 Zoll Diagonale. Mit einem Ultrabook spart man zwar Gewicht ein, bezahlt jedoch einen Mehrpreis fürs kompakte Design. Achtung: Hybridgeräte, ­also Mischformen aus Tablet und Laptop, sind für den Schulbedarf ungeeignet!

Display, Kamera, Schnittstellen, Laufwerke

Display und Kamera

Optimal ist Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) fürs Display. ­Matte Oberflächen haben den ­Vorteil geringerer Lichtreflexionen. Ein Ultra-HD-Display, eine Touchscreenfunktion oder eine hochauflösende Kamera sind für den Einsatz in der Schule nicht relevant.

Schnittstellen und Laufwerke

Mindestens 2 x USB 2.0 (oder gegebenenfalls der schnellere Standard USB 3.0) sowie 1 x HDMI. USB-C gehört zwar die Zukunft, es ist aber keine Pflicht. Ebenso wenig ein SD-Kartenleser. Für beides gibt es Adapter. DVD-Laufwerke/-Brenner sind Schnee von gestern.

Tastatur

Nach Möglichkeit die Ergonomie, den Hub und den Anschlag testen und subjektiv beurteilen. Beleuchtete Tasten sind praktisch.

3 aktuelle Beispiele

Drei aktuelle Beispiele

Wir haben rein beispielhaft drei Modelle herausgegriffen, die man aktuell am Markt findet und die den Anforderungen an ein Mittelklassegerät entsprechen (Stand: Sommer 2018):

  • Dell - Inspiron 15 7570 Kylo Ren i5-8250U, 749 Euro (Cyberport)
  • HP - 15-bs087ng, 717 Euro (MediaMarkt)
  • Lenovo - V330-15IKB, 730 Euro (Saturn)

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