Was bei Lebensmitteln alles versprochen – und gebrochen wird. Diesmal im Konsument-Check: Eine Fruchtschnitte, die mit frischen Beeren angibt, aber keine enthält. |
Was bei Lebensmitteln alles versprochen – und gebrochen wird. Diesmal im Konsument-Check: Eine Fruchtschnitte, die mit frischen Beeren angibt, aber keine enthält. |
Schneekoppe: Fruchtschnitte (Bild: VKI, K. Schreiner)
Schneekoppe: Fruchtschnitte neue Verpackung (Bild: VKI, K. Schreiner)
Das steht drauf: Schneekoppe Fruchtschnitte Beere
Gekauft bei: Billa
Eine Fruchtschnitte mit viel frischen Früchten auf der Verpackung – und Saftkonzentrat im Produkt.
Gezählte 12 Heidelbeeren, etwa gleich viele Ribisel, 3 Brombeeren, Erdbeeren und eine Kirsche in Knallfarben auf der Verpackung. Fruchtgehalt 25 Prozent, verkündet die Sachbezeichnung. Und was sagt die Zutatenliste? Sultaninen, Hafer- und Weizenflocken.
War da nicht was mit vielen ganzen Beeren? Die gibt’s nur als Saft: Gerade einmal 1,2 Gramm Konzentrat enthält eine Schnitte. Das entspricht gerade einmal 4 frischen Heidelbeeren oder einer halben Erdbeere. Für die schöne rote Farbe sorgt Pulver aus Roten Rüben.
Dafür wird mit Süßem wie Fruktose- und Karamellzuckersirup nicht gespart. Wer sich diese Schnitte genehmigt, hat gleich einmal zwei Drittel seiner täglichen Zuckermenge intus. 33 Gramm Zucker pro Riegel ergeben eine Nascherei, aber sicher keine gesunde Zwischenmahlzeit.
Inzwischen hat Schneekoppe die Verpackung und die Rezeptur geändert. Nun kommt die Schnitte groß ins Bild, doch der Schmäh mit den frischen Früchten bleibt bestehen. Und dass zum Saftkonzentrat jetzt getrocknete Apfelstückchen und Heidelbeerpüreekonzentrat dazu kommen ändert nichts daran, dass das Ding nach wie vor hauptsächlich aus Zucker in Form von Fruktose-Glukosesirup besteht.
Was Schneekoppe dazu sagt, dass in ihrer Fruchtschnitte frische Beeren nur auf der Verpackung vorkommen.
„Der auf der Verpackung angegebene Fruchtgehalt bezieht sich auf alle Fruchtbestandteile in der Fruchtschnitte, also auch auf die Sultaninen etc., denn diese machen zusammen mit den Getreidebestandteilen und den Zuckeranteilen die Basis für eine Fruchtschnitte aus. In der Zutatenliste kann der Verbraucher die Zusammensetzung anhand der einzelnen Zutaten nachvollziehen. Auf der Vorderseite wird anhand der dargestellten Früchte eine Differenzierung innerhalb des Fruchtschnitten-Sortiments entsprechend der jeweiligen Sorte vorgenommen.
In der Zwischenzeit haben wir sowohl unsere Verpackung als auch unsere Rezeptur verändert. Bei dem neuen Verpackungsdesign wurde darauf geachtet, dass die Produktabbildung prominent im Vordergrund (und Mittelpunkt) steht. Zur Differenzierung der Sorten ist aber eine prominente Abbildung der Früchte ebenfalls notwendig.“
Schneekoppe
Wien
Wir meinen: Die Differenzierung verschiedener Sorten bei einem Fruchtriegel muss auch ohne Abbildung von frischem Obst, das das Produkt gar nicht oder nur in Form von Saftkonzentrat enthält, möglich sein. Und was den Verweis auf die Zutatenliste betrifft: Erst gesundheitsbewussten Konsumenten einen „Beeren“ aufbinden und dann aufs Kleingedruckte verweisen?
Außenkarton und Einzelverpackungen der "Crownfield Müsli-Riegel Cranberry" verwirren: Welche Prozentangabe zum Cranberry-Anteil stimmt?
Die widersprüchlichen Angaben auf der Verpackung der "GM Pesendorfer Papaya Spezial" sind nun richtiggestellt: die Vorderseite verspricht "100 % Frucht" und das Etikett am Boden führt nicht mehr irrtümlich Zucker als Zutat an.
Wo kommen die "Wertvoll Soulfood Bio Käferbohnen" her? Einerseits bewirbt das Etikett ein österreichisches Produkt, andererseits findet sich der Hinweis "aus internationaler Herkunft" auf der Dose.
"NOA Bockshornklee Scheiben" lassen aufgrund der Auslobung "mit Kichererbsenprotein & Olivenöl verfeinert" mehr Protein aus Kichererbsen sowie Olivenöl erwarten, aber nicht hauptsächlich Kokosfett.
"Hohes C Juicy Balance Multi" wirbt mit "40 % weniger Zucker". Kein Wunder, Hersteller Eckes-Granini hat den Fruchtsaft mit 44 Prozent Wasser verdünnt. Das kommt den Kund:innen ganz schön teuer.
Bei "Hofer Tomaten aus Österreich" ist einem Leser Ware aus den Niederlanden aufgefallen. In den Verpackungen lagen zudem teils gammelige Früchte.
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