Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Fertiggericht von Spar Veggie, bei dem nicht auf Anhieb klar ist, ob es rein pflanzlich oder mit Fleisch erzeugt ist. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Fertiggericht von Spar Veggie, bei dem nicht auf Anhieb klar ist, ob es rein pflanzlich oder mit Fleisch erzeugt ist. |
Spar Veggie Veganes Bio-Chili con Carne; (Bild: U. Romstofer/VKI)
Spar Veggie Veganes Bio-Chili con Carne; Die Abbildung zeigt ein typisches Bild von Chili con Carne. Ist da vielleicht auch Fleisch dabei? (Bild: U. Romstofer/VKI)
Spar Veggie Veganes Bio-Chili con Carne; Die Zutatenliste zeigt, es ist kein Fleisch enthalten. (Bild: U. Romstofer/VKI)
Das steht drauf: Spar Veggie Veganes Bio-Chili con Carne
Gekauft bei: Spar
Für Chili con carne (Chili mit Fleisch), ein klassisches Gericht der Tex-Mex-Küche, gibt es zahlreiche Rezepte. Standardzutaten sind geschnittenes oder faschiertes Rind- oder Schweinefleisch, oft auch eine Kombination aus beidem, und Chilischoten. Die weiteren Zutaten variieren je nach Geschmack.
Spar bietet unter der Eigenmarke Spar Veggie Chili con Carne – genauer: Veganes Bio-Chili con Carne – an. Con carne heißt auf Deutsch „mit Fleisch“, vegan bedeutet aber rein pflanzlich. Preisfrage: Steckt in dem Becher jetzt ein Fertiggericht mit Fleisch oder eines, das ausschließlich aus pflanzlichen Zutaten hergestellt wurde?
Die Verpackung zeigt einen mit Chili gefüllten Teller. Geht es nach dieser Abbildung, scheint dieses Fertiggericht eher Fleisch zu enthalten. Auf dem Becher ist aber auch das V-Label der Europäischen Vegetarier-Union mit der Klassifizierung „vegan“ (ohne tierische Inhaltsstoffe) aufgedruckt. Demnach wurde dieses Chili con carne ohne Fleisch erzeugt. Sachbezeichnung und Zutatenliste schaffen dann endgültig Klarheit: das Vegane Bio-Chili con Carne ist ein „rein pflanzliches Bio-Fertiggericht mit Sojaschnetzel, Bohnen und Mais aus biologischer Landwirtschaft“, in dessen umfangreicher Zutatenliste keinerlei Fleisch angeführt ist.
Wir fragten bei Spar nach, warum ein Fertiggericht ohne Fleisch mit dem Produktnamen Chili con carne verkauft wird. Antwort: weil die Bezeichnung auch typisch für den Geschmack sei. Es gebe ja auch eine vegane Bratwurst, die eben nicht aus Wurst bestehe.
Wir hätten einen Vorschlag: Wie wäre es damit, das Produkt statt Chili con Carne einfach Chili sin Carne (Chili ohne Fleisch) zu nennen? Dann müssten Kunden nicht erst lange herumrätseln, welche Art von Fertiggericht im Becher steckt.
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Was Spar zur Verwirrung stiftenden Bezeichnung des veganen Bio-Chili con Carne sagt.
„Diese Bezeichnung wurde geprüft und rechtlich abgeklärt und ist zulässig. Die Bezeichnung wurde bewusst so gewählt – es heißt ja auch veganes Chili con Carne. Die Bezeichnung ist auch typisch für den Geschmack, den der Kunde erwarten kann und impliziert auch andere Zutaten des bekannten Gerichtes wie z.B. Mais und Bohnen. Genauso wie es auch eine vegane Bratwurst gibt – die eben auch nicht aus Wurst besteht.“
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
26. 3. 2015
Wir meinen: Der Geschmack ist bekanntermaßen nicht alles. Am Produktnamen sollte klar erkennbar sein, ob ein Produkt vegan oder fleischhaltig ist.
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Die widersprüchlichen Angaben auf der Verpackung der "GM Pesendorfer Papaya Spezial" sind nun richtiggestellt: die Vorderseite verspricht "100 % Frucht" und das Etikett am Boden führt nicht mehr irrtümlich Zucker als Zutat an.
Wo kommen die "Wertvoll Soulfood Bio Käferbohnen" her? Einerseits bewirbt das Etikett ein österreichisches Produkt, andererseits findet sich der Hinweis "aus internationaler Herkunft" auf der Dose.
"NOA Bockshornklee Scheiben" lassen aufgrund der Auslobung "mit Kichererbsenprotein & Olivenöl verfeinert" mehr Protein aus Kichererbsen sowie Olivenöl erwarten, aber nicht hauptsächlich Kokosfett.
"Hohes C Juicy Balance Multi" wirbt mit "40 % weniger Zucker". Kein Wunder, Hersteller Eckes-Granini hat den Fruchtsaft mit 44 Prozent Wasser verdünnt. Das kommt den Kund:innen ganz schön teuer.
Bei "Hofer Tomaten aus Österreich" ist einem Leser Ware aus den Niederlanden aufgefallen. In den Verpackungen lagen zudem teils gammelige Früchte.
Das Hofer-Siegel "Check your Product" auf der "Cucina Nobile Mortadella" ist jetzt für Konsument:innen besser zu verstehen. Die verwirrende Aneinanderreihung von Länderkürzeln fällt weg.
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