Fräulein Müller, bitte zum Diktat! Also, schreiben Sie: Sehr geehrter Bankkunde! Wie Sie den regelmäßigen Klageliedern sicherlich entnehmen konnten, geht die Finanzbranche auf dem Zahnfleisch. Speziell Privatkonten wie das Ihre sind für uns ein derart krasses Verlustgeschäft, dass wir nur überleben können, weil unsere Direktoren regelmäßig aus der eigenen Tasche dazuzahlen.
Zu der bedauerlichen Auseinandersetzung, die Sie, sehr geehrter Herr, kürzlich mit unserem Portier hatten, möchten wir feststellen: Es stimmt, dass wir vor langer Zeit gebührenfreie Gehaltskonten angeboten haben. Dies geschah allerdings nicht in der Absicht, Kunden anzulocken, „um sie später mit Gebühren auszuzuzeln“, wie Sie unserem Portier vorgeworfen haben, sondern aus rein humanistischen Motiven.
Wie Sie sicherlich auch wissen, sind an den gebührenfreien Konten alle Banken Bankrott gegangen, sodass es uns im Grunde gar nicht mehr gibt. Im Übrigen bestreitet unser Portier, er hätte Sie mittels eines Schildes mit der Aufschrift „Bargeldbenützer müssen draußen bleiben“ am Betreten unserer Anstalt gehindert.