Zum Inhalt

Aufgespießt - Konsument 5/1999

 


Wunder auf Bestellung

Wahre Wunder soll er wirken, der Armreif aus einer Spezialmetallegierung um 552 Schilling: von Gelenksschmerzen, Rheumatismus und Migräne befreien, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen beheben, Schlaflosigkeit der Vergangenheit angehören lassen. Und das Ganze garantiert binnen zwei Wochen, wenn nicht sogar bereits nach einigen Stunden. Eine Leserin bestellte so ein Wunderding, und was Wunder, keine Spur von schmerzfreiem Dasein oder Linderung ihrer Beschwerden. Also schickte sie den Armreif vor Ablauf der Zahlungsfrist wieder zurück. Die Vorstellung, ein beschwerdefreies Leben bestellen und erkaufen zu können, mag reizvoll sein; grundsätzlich sollte aber bei gesundheitlichen Problemen ein Arzt aufgesucht werden. Wer seriös ist, verkauft keine „Wunder“.


Nur mehr Vorteile?

Vorteilscard(s) statt Familienpaß

Mit dem ÖBB-Familienpaß konnten Eltern oder Großeltern bei Reisen mit ihren Kindern beziehungsweise Enkeln eine 50prozentige Fahrpreisermäßigung in Anspruch nehmen, Kinder unter 15 fuhren gratis. Als der Familienpaß durch die „Vorteilscard Familie“ ersetzt wurde, galt diese Regelung für Großeltern und ihre Enkel nicht mehr. Nun haben die ÖBB neuerlich die Tarifbestimmung geändert: Großeltern haben wieder die Möglichkeit, ihre Enkelkinder gratis auf die Reise mitzunehmen. Nämlich dann, wenn das Enkelkind mit der Vorteilscard Familie, auf der die Eltern eingetragen sind, reist, und die Großeltern eine eigene Vorteilscard besitzen.

Hautstraffende Kosmetika

Verschiedene kosmetische Mittel zur Straffung der Haut enthalten Alphahydroxysäuren (AHAs), natürliche Säuren, die in geringer Konzentration in Zitrusfrüchten, Weintrauben und Äpfeln vorkommen. Ihr Einsatz bei Kosmetika unterliegt bis jetzt keiner speziellen Regelung. Je höher konzentriert diese Säuren in einem Produkt sind und je kleiner ihr ph-Wert ist, desto stärker werden Wirkung und Nebenwirkung: Die Haut kann sich röten, anschwellen, brennen, es können sich Blasen bilden. Sonnenlicht verstärkt diese Reaktionen. Nach dem Eincremen sollte man deshalb Sonnenlicht meiden, AHA-hältige kosmetische Mittel sollten weiters nicht in der Nähe von Augen oder Schleimhäuten aufgetragen werden, bei Hautrötungen und -reizungen ist es besser, das Präparat abzusetzen.


Gentechnik und Lebensmittel

Ausführliche Information zum Thema

Einen Überblick über in der EU bereits zugelassene gentechnisch hergestellte beziehungsweise veränderte Lebensmittel und über die rechtliche Regelung der Anwendung von Gentechnik in der Lebensmittelproduktion bietet eine Broschüre des Bundesministeriums für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz. Es wird auch beschrieben, welche „Gen-Produkte“ bereits auf dem Markt zu finden sind, wie ihr Marktvolumen eingeschätzt wird und welche amtliche Analysen und Kontrollen in Österreich durchgeführt werden. Die Broschüre „Gentechnik und Lebensmittel“ ist unter der Telefonnummer 01/711 72-4700 kostenlos zu bestellen.

Gutschrift mit Haken

Handy-Besitzer kennen das Phänomen: Während eines Gesprächs ist plötzlich die Verbindung weg – Netzüberlastung. Einem mobilkom-Kunden passierte das „ständig“, er beschwerte sich und erhielt daraufhin ein Schreiben: Man danke für das Gespräch, hieß es, und bot einen Bonus, eine Gutschrift von 800 Schilling. Allerdings: „Im Sinne einer beiderseitigen längerfristigen Partnerschaft ist dieses Angebot mit einer zwölfmonatigen Bindung Ihrerseits verbunden.“ Und, bei vorzeitiger Beendigung des Vertragsverhältnisses wäre die Gutschrift von 800 Schilling zurückzuzahlen. Daß ausgerechnet eine an einen zwölfmonatigen Bindungsvertrag geknüpfte „Gutschrift“ als „optimale Lösung“ bei einer Beschwerde wegen Netzüberlastung angesehen wird?

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Superdiäten - Kommentar von Redakteur Bernhard Matuschak

Pille schlucken, Pulver verrühren – das Abnehmen kann so einfach sein. Sagt die Werbung. Doch es braucht gar keine Superdiäten und teuren Schnickschnack, um abzunehmen. - Ein "Aufgespießt" von KONSUMENT-Redakteur Bernhard Matuschak.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang