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Bekleidung: Nummernroulette - Unverbindliche Hinweise

Trotz vereintem Europa gibt es keine einheitlichen Konfektionsgrößen. Ein Kommentar von "Konsument"-Redakteurin Veronika Kaiser.

Veronika Kaiser (Bild: Wilke)  

Dr. Veronika Kaiser

Mit Müh’ und Not hatte ich im Frühjahr einige Kilos abgespeckt. Endlich wieder Größe 42! Das böse Erwachen kam in der kleinen Boutique, als ich die schicke Hose anprobieren wollte und nicht einmal über die Hüften brachte. Im Laden „für große Größen“ folgte die nächste Enttäuschung: Dort schlotterte Größe 42 um die Taille – da hätte ich nicht abnehmen müssen!

In XXL hineingezwängt

Größenangaben sind also lediglich als unverbindliche Hinweise zu verstehen. Nicht einmal auf small, medium, large oder x-large ist Verlass, was jede Kundin weiß, die einmal in einem Asia-Shop ein Seidenkleid probierte und sich mit durchschnittlich europäischer Figur knapp in ein XXL hineinzwängen konnte.

Extrem beobachten lässt sich das Größen-Verwirrspiel bei Socken. Da gibt es oft nur die Wahl zwischen Größe 36 bis 40 und 41 bis 44. So dürfen sich geplagte Konsumenten aussuchen, ob der Fuß in die zu kleinen gepresst wird oder bei den zu großen die Wülste im Schuh drücken. Vom Nordkap bis Sizilien und von Limerick bis Bukarest ist ein Liter immer ein Liter. Warum bedeutet dann im doch nahe liegenden Italien die Angabe „Größe 42“ etwas völlig anderes als bei uns?

Große Etiketten

Wegen dieses Wirrwarrs erreichen die Bekleidungsetiketten bei H&M, C&A & Co oft das Ausmaß eines Taschenbuchs. Über dieses Ärgernis können Sie auch in unserer Rubrik „Hinter den Vooorhang“ auf Seite 45 ( Palmers-Etiketten ) lesen. Ich weiß, es gibt auf der Welt drängendere Probleme. Aber warum lassen Hersteller und Händler uns Konsumenten hier dumm sterben?

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