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Handymanie - Eine unendliche Geschichte

Der Fortschritt zwingt die Kunden immer wieder zum Neukauf

Es ist der reine Horror für die Wirtschaft: Kaum haben fast alle Österreicher ein Handy, zögern sie auch schon, sich unverzüglich ein zweites, drittes und viertes zu kaufen. Wo soll denn da die Dynamik am Markt herkommen?

Der Fortschritt

Gottlob gibt es einen Ausweg: Die Leute müssen ihre Handys wegwerfen, weil sie veraltet sind und die neuen viel mehr können. Und das so oft wie möglich. Der Fortschritt wird vielleicht so verlaufen:

Stufe eins:

Man kann mit dem Handy auch fernsehen. Für Breitwandfilme bekommt das Display winzige Seitenteile zum Aufklappen, einem Flügelaltar nicht unähnlich. Wenn mitten im Film ein Anruf kommt, wehrt ihn das Handy selbsttätig mit dem Satz „Schatz, ich bin im Kino“ ab.

Stufe zwei:

Das Handy wird zum Kameratelefon, die Gesprächspartner können sich gegenseitig sehen. Nebenwirkungen: Telefonate auf der Toilette gehen dramatisch zurück, bei den Sex-Hotlines werden mit einem Schlag 90 Prozent der Damen arbeitslos.

Stufe drei:

Im Grunde nichts Neues, nur werden die Bildschirme auf Farbe umgestellt. Anschließend eine Pause, bis alle ihr Handy gewechselt haben.

Stufe vier:

Der Zeitgeist gibt die Devise aus, dass sich nur Prolos einen Film in Briefmarkengröße anschauen. Außerdem sind die Handys durch die vielen Funktionen (Internet, TV, Radio, Glücksspiel, Blutdruckmesser etc.) so klobig geworden, dass man sie nur mehr am Gürtel tragen kann, wenn dieser mit schweren Hosenträgern gesichert ist.

Stufe fünf:

Das neue, abgeschlankte Handy „für die wirklich wesentlichen Dinge im Leben“ (Werbeslogan) enthält einen Schminkspiegel, eine Nagelfeile und einen Stoppelzieher zum Ausklappen. Kritiker höhnen von einem „Schweizer Messer für Arme“, werden aber ignoriert.

Stufe sechs:

Das Handy braucht die Sprache nicht mehr, es überträgt gleich die Gedanken des Benützers. Das Land versinkt in Ehrenbeleidigungsklagen, worauf Handys mit einer Gedankenschutz-Software folgen…

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