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Handys: Ethik-Test Smartphone-Hersteller - Samsung und LG voran

  • Südkorea löst Europa und USA ab
  • Die Folgen von Foxconn
  • Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert

Vor wenigen Jahren noch waren sie als Nachzügler belächelt – Elektronikprodukte aus Südkorea. Sie waren billig und von ­passabler Qualität, aber nichts für den ­anspruchsvollen User. Heute bieten sie nicht nur punkto Funktionalität und Lifestyle den Topmarken die Stirn – so braucht das Smartphone-Modell Samsung Galaxy selbst mit dem Kultprodukt aus dem Hause Apple, dem iPhone, keinen Vergleich zu scheuen (siehe Handys: viele Smartphones 2/2011).

Südkoreanische Konzerne voran

Aber das gilt nicht nur für die Qualität des Produktes, sondern auch für das Unternehmen. Im vorliegenden Ethik-Test haben die beiden südkoreanischen Konzerne Samsung und LG die Konkurrenz aus Europa oder den USA weit hinter sich gelassen. Das Ranking der sozialen Verantwortung zeigt Samsung mit der Note B einsam an der Spitze, LG folgt mit Respektabstand, während sich Apple, Nokia & Co mit einem E zufriedengeben mussten, was einem „nicht zufriedenstellend“ im Produkttest entspricht. Die Diskrepanz zeigt sich erst richtig in der Punktewertung: Während Samsung fast 80 Prozent der Kriterien erfüllte, hat keine der Kultmarken auch nur einen Wert von 20 Prozent erreicht.

Den letzten Ethik-Test betreffend die ­Handy-Branche vor vier Jahren hatte noch Nokia für sich entschieden, Samsung ­landete an zweiter Stelle, LG war das klare Schlusslicht. Bei unserem Ethik-Test vor acht Jahren war Samsung noch der Nachzügler der Branche (an der Spitze lag damals Siemens).

Hersteller sind verschwunden

In der Branche hat es ja einige Um­schichtungen gegeben, Hersteller sind verschwunden (Siemens) oder wurden an den Rand gedrängt, im Spitzensegment haben die klassischen Handymarken scheinbar nichts mehr zu bestellen; da ist das iPhone Maß aller Dinge, wenngleich sein Anteil am Gesamtmarkt unter drei Prozent liegt. Was die gesellschaftliche Verantwortung betrifft, lässt sich jedenfalls ein klarer Trend herauslesen: Südkorea ist auf dem Vormarsch. Doch was ist mit den anderen, allen voran dem früheren Branchenbesten Nokia?

Das große Schweigen

Das große Schweigen

Der aktuelle Test hat nicht nur die klas­sischen Mobiltelefonhersteller (Nokia, Samsung & Co) zum Gegenstand der Untersuchung erkoren, sondern auch die immer stärker werdende Konkurrenz auf dem Gebiet der Smartphones, Apple, Blackberry und HTC. Da wir uns auf die Smartphone-Produktion konzentrierten, waren eigentlich bessere Ergebnisse zu ­erwarten als bei den vergangenen Handytests. Denn die teuren Minicomputer mit Telefonfunktion werden in moderneren Produktionsstätten hergestellt als die Billigware Handy, unter besseren Bedingungen für Mensch und Umwelt.

Erwartungen bei Weitem nicht erfüllt

Doch die Untersuchung konnte die Erwartungen bei Weitem nicht erfüllen. Nur zwei von sieben Unternehmen zeigten sich überhaupt bereit, einen Fragebogen auszufüllen. Und einzig Samsung ermöglichte es den von uns und anderen europäischen Verbraucherorganisationen beauftragten Experten, Produktionswerke zu besichtigen, Aufzeichnungen vor Ort zu prüfen und ­Arbeiter zu interviewen. Beim Großteil der Hersteller war man somit auf öffentlich ­zugängliche Informationen angewiesen (Websites, Nachhaltigkeitsberichte ...), um sie zu beurteilen.

Foxconn: Selbstmordserie in Taiwan

Es kann nicht überraschen, dass sich unter den Antwortverweigerern drei Auftraggeber jenes Lieferanten befinden, der im Vorjahr wegen einer Selbstmordserie zu trauriger Berühmtheit gelangt ist: der taiwanesische Foxconn-Konzern, der den Großteil seines Umsatzes im Auftrag renommierter Markenfirmen – wie eben von Apple, Nokia und Sony Ericsson – erwirtschaftet (siehe "Foxconn unter Druck").

60 Prozent Gewinn

60 Prozent Gewinn

Der Markt für Mobiltelefone boomt – allen Krisenszenarien zum Trotz. Der Wett­bewerb treibt die Anbieter dazu, ihre Produkte mit immer mehr Hightech vollzustopfen – zu weiter fallenden Preisen. Um die Kosten zu senken, wird tendenziell die gesamte Produktion in Niedriglohnländer ausgelagert (am weitesten ist dieser Trend bei Sony-Ericsson fortgeschritten).

Jedes zweite ­Handy aus China

Jedes zweite ­Handy wird heute in China erzeugt. Auch Samsung und LG, die bis zuletzt auf einen hohen Anteil an Eigenproduktion in Südkorea verweisen konnten, lagern die Produktion zunehmend ins Ausland aus. Samsung hat im Jahr 2010 schon 78 Prozent seiner Telefone außerhalb von Südkorea fertigen lassen.

Elektronikindustrie: Verhaltenskodex mehrfach verletzt

Die Lohnkosten zur Herstellung eines iPhone 4G betragen in China umgerechnet 4,60 Euro – das entspricht etwa einem Prozent des Verkaufspreises in Europa. Die ­Gewinnmargen von Apple belaufen sich demgegenüber auf rund 60 Prozent – genügend Spielraum, um den chinesischen ­Arbeitern ein größeres Stück des Kuchens zuzugestehen. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Arbeiter ohne Vorankündigung gefeuert

Zwar haben sich fast alle Marken­hersteller zur Einhaltung eines Verhaltens­kodex der Elektronikindustrie verpflichtet (des EICC-Codes – Electronic Industry ­Citizenship Coalition), doch laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2009 haben Apple und Nokia diesen Code mehrfach verletzt: Arbeiter wurden ohne Vorankündigung gefeuert, Arbeitszeiten von über 70 Stunden pro Woche wurden zwangs­weise durchgesetzt, den Beschäftigten wurde diktiert, welche Antworten sie gegenüber Inspektoren zu geben hatten.

Arbeitsbedingungen verschlechtert

Ein Report aus dem Jahr 2010 kommt zu dem Schluss, dass sich die Arbeitsbedingungen bei praktisch allen Herstellern (von Apple bis Samsung) seit 2006 verschlechtert haben. Das ist hauptsächlich auf die Ersetzung fixer Arbeitsplätze durch Leiharbeit zurückzuführen.

Informationen nur auf Englisch

Nach zwei Jahren Müll

Bei den besseren Ergebnissen im Umweltbereich muss berücksichtigt werden, dass es hier mehr gesetzliche Regelungen gibt. Auch nicht verpflichtende Standards sind mittlerweile zur Selbstverständlichkeit ­geworden, etwa die Zertifizierung nach der Umweltnorm ISO 14001. Eines der größten ungelösten Probleme ist der gewaltige Energieverbrauch während des gesamten Lebenszyklus eines Mobiltelefons, von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung der Komponenten bis zum Recycling der Elektronik.

Nicht zu unterschätzen sind die ökolo­gi­schen Folgen der künstlichen Obso­leszenz. Oboleszenz ist die Marketingstrategie, noch funk­tionsfähige Handys durch häufigen Modellwechsel künstlich veralten zu lassen. Die Nutzungsdauer eines Mobiltelefons liegt ­unter zwei Jahren. Die Berücksichtigung ­dieses Faktors sprengt jedoch den Rahmen der vorliegenden Unter­suchung.

Informationen nur auf Englisch

Als informationsfreudigstes Unternehmen kann Nokia bezeichnet werden. Auf seiner internationalen Homepage bietet es inte­ressierten Konsumenten die ausführlichs­ten Daten zum Thema CSR (Corporate Social Responsibility - dem inter­national üblichen Kürzel für unternehmerische Verantwortung). Allerdings nur in englischer Sprache. Auf der Österreich-Homepage wird kein Wort darüber ver­loren. Daher schneidet Sony Ericsson im Punkt Information insgesamt am besten ab, weil dieses Unternehmen auch in deutscher Sprache wenigstens Basisinformation bietet.

Abschließend ein Hinweis: Beim Ethik-Test werden keine absolut gültigen Urteile ­vergeben, die Bewertung erfolgt immer im Vergleich zu den anderen Anbietern. So muss sich auch der Branchenbeste ­Samsung jede Menge Kritik gefallen lassen.

Kampagne "Stop Samsung"

Die Kampagne "Stop Samsung" verlangt Aufklärung über eine Häufung von Krebsfällen in den südkoreanischen Produk­tionsstätten; 30 Todesfälle, vor allem unter jungen Frauen, seien bereits zu beklagen. Die Konzernleitung verweist auf unab­hängige Untersuchungen, bei denen kein Zusammenhang zwischen der Arbeitsplatzsituation und den Erkrankungen festgestellt werden konnte!

Testtabelle: Smartphone-Hersteller im Ethik-Test

Auf einen Blick

Samsung

Hat sich kontinuierlich an die Spitze gearbeitet; adäquate Unternehmenspolitik und engagierte Zielsetzungen. Aber keine umfassenden Sozialaudits, die Lieferantenkette wird nur ungenügend überwacht. Keine ausreichenden Leitlinien zur Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen.

LG Electronics

Auch der zweite koreanische Anbieter hat stark aufgeholt; Unternehmens­politik auf der Höhe der Zeit, aber Schwächen in der Umsetzung; mangelhafte Informationen über die Lieferantenkette. Keine Werksbesichtigungen ermöglicht (ein Assemblingwerk wurde via Telekonferenz kontaktiert).

Apple

Die Lifestyle-Marke ist in ethischer ­Hinsicht ziemlich blass. Es gibt zwar strenge Sozial-Richtlinien für die Lieferantenkette, Prüfergebnisse werden veröffentlicht. Über das Unternehmen selbst wird hingegen Stillschweigen gewahrt; kein Nachhaltigkeitsbericht.

Sony Ericsson

Die Nachhaltigkeitspolitik von Sony Ericsson bleibt an der Oberfläche. Das Unternehmen betont, weniger auf die Quantität (von Kontrollen) Wert zu legen als vielmehr auf die Qualität (einschätzen statt überprüfen). Es bleibt aber unklar, wie sich das auf die Einhaltung der Mindeststandards auswirkt.

Nokia

Das einstige Vorzeigeunternehmen hat (nicht erst seit Foxconn) viel von seinem Image eingebüßt. Auf formeller Ebene recht stark (Unternehmensleitlinien, Nachhaltigkeitsbericht), bietet die beste Information auf seiner Homepage. Aber in der Praxis schwach.

RIM Blackberry

Das kanadische Unternehmen RIM, das die Blackberry-Geräte vermarktet, hat sich zur Einhaltung sozialer und öko­logischer Standards verpflichtet, allerdings bleiben die Lieferanten dabei völlig unberücksichtigt. Auch der Nachhaltigkeitsbericht ist formal okay, aber sehr allgemein gehalten.

HTC

Die High Tech Computer Corporation mit Sitz in Taiwan bleibt alles schuldig. Es gibt keinen Nachhaltigkeitsbericht, keine Leitlinien für die Beschaffung und auch keine Kommunikation nach außen zum Thema Ethik. Natürlich wird dies auch auf der Homepage mit keinem Wort erwähnt.

Foxconn unter Druck

2010 haben sich 18 Foxconn-Mitarbeiter wegen unerträglicher ­Arbeitsbedingungen in den Tod gestürzt.

Die Foxconn Technology Group ist eine der größten Zulieferfirmen für elektronische Produkte, sie beschäftigt in China über 900.000 Personen. Im Jahr 2010 haben sich 18 Mitarbeiter infolge der unerträglichen ­Arbeitsbedingungen in den Tod gestürzt. Häufiger Schichtwechsel, exzessive Überstunden, demütigende Strafsanktionen und ein Lohn, der bloß ein Drittel des Existenzminimums ausmacht – das sind nur ein paar Schlagworte, um den Alltag bei Foxconn zu charakterisieren.

Apple-Chef Steve Jobs: "beneidenswert"

Trotz eines weltweiten Aufschreis der Entrüstung haben sich die Bedingungen nicht wesentlich verändert. Apple-Chef Steve Jobs hält sie ohnehin für beneidenswert, wie er in einem BBC-Interview verriet. Es wurden Netze gespannt, um Selbstmordsprünge zu erschweren, und die Zahl der erlaubten Überstunden wurde auf 80 limitiert.

Lohn reicht nicht zum Leben

Doch ohne Überstunden könnten die Arbeiter gar nicht überleben. Die Clean-IT-Kampagne (www.clean-it.at) hat dazu ein Beispiel geliefert: Der Grundlohn eines Foxconn-Arbeiters beträgt rund 100 Euro. Nur mit der Leistung von Überstunden (136 pro Monat, das sind um 100 mehr als gesetzlich erlaubt) kommt er auf über 200 Euro, die er zum Überleben benötigt.

Knappe Lieferfristen, hoher Arbeitsdruck

Man kann die Auftraggeber (u.a. Apple, Nokia, Sony Ericsson) nicht aus der Verantwortung entlassen, denn sie verursachen durch knappe Lieferfristen den hohen Arbeitsdruck. Dazu eine Meldung im "Kurier“ vom 8.12.2010: Apple soll bereits im Februar 2011 mit dem iPad 2 auf den Markt kommen. Foxconn sei ­angewiesen worden, innerhalb der nächsten 100 Tage bis zu 600.000 Einheiten der neuen iPad-Version auszuliefern.

Einen ausführlichen Bericht über Foxconn von SACOM/Hongkong finden Sie hier:

http://sacom.hk > Publication > “Workers as Machines"

Samsung-Stellungnahme zu "StopSamsung" (engl.)

This is a matter that Samsung Electronics Co., Ltd. takes very seriously. We are committed to addressing any questions openly and transparently.

We remain deeply saddened by the loss of our former employees and the pain their families are experiencing, and we are also concerned for those who are battling illness. Samsung Electronics takes the health and safety of our workers very seriously, and we maintain a world-class Environment, Safety, and Health infrastructure and rigorous standards to safeguard our employees’ well-being.

As background, a lawsuit is pending in the administrative courts of Korea about allegations of unsafe working conditions at Samsung Electronics’ semiconductor manufacturing facilities in Korea. The plaintiffs, all former employees or families of deceased former employees, are suing the Korea Workers Compensation and Welfare service for denying their workplace compensation claims. It is important to note that Samsung is an interested party but not a defendant in this lawsuit.

These claims were independently investigated by government authorities as well as third-party experts. We also provided these public and private health experts access to our manufacturing facilities to study whether there is a correlation between the workplace environment and employee illness. Studies in 2007 and 2008, including two separate reviews by the Korea Occupational Safety and Health Agency and a private consulting firm recommended by the Korean Labor Ministry, did not find a correlation between the workplace environment and employee illnesses.

Nevertheless, Samsung Electronics has commissioned an additional independent third-party review, which began in July this year. The comprehensive 12-month review is being conducted by an inspection team led by Environ International, the international environment and health consultancy, and consisting of leading occupational health and safety experts from Harvard University, the University of Michigan, Johns Hopkins University and other institutions. The inspection team will be given complete access to Samsung’s semiconductor manufacturing facilities.

Samsung has openly and transparently addressed this matter. In April this year, Samsung invited interested Korean and international journalists to visit its semiconductor facilities in Giheung, Korea and held a news conference to answer the reporters’ questions.

Another measure taken by Samsung is the establishment of the Samsung Electronics Health and Safety Research Institute in April 2010. The institute will conduct ongoing research on employee health and safety in the company’s semiconductor manufacturing facilities.

Samsung will continue its commitment to maintaining a world-class Environment, Safety, and Health infrastructure that ensures state-of-the-art practices in chemical management, process safety management, employee education and training, and more. Samsung Electronics has earned and maintains the ISO 14001 (1996) and OHSAS 18001 (1999) certifications for our global business practices, affirming that we implement effective environmental and employee safety controls over our business processes and activities.

Testkriterien

Die Untersuchung der Smartphone-Hersteller wurde im Rahmen einer internationalen Kooperation von einer branchenkundigen Audit-Organisation durchgeführt, ausgewählt wurden große, international tätige Markenfirmen.

Fragebogen, Besichtigungen, Unterlagen

Die Untersuchung basiert auf 33 Kriterien zur sozialen und ökologischen Unternehmensverantwortung, jedes davon unterteilt in eine Reihe von Subkriterien. Jedes Unternehmen erhielt einen umfangreichen Fragebogen.

Sachdienliche Unterlagen, die die Unternehmen zur Verfügung stellten, wurden überprüft; mit den Verantwortlichen in der Unternehmenszentrale wurden ausführliche Gespräche zu offenen Fragen geführt.

Bei Zustimmung durch das Unternehmen wurde eine Expertenbesichtigung von Produktionsstätten (zumindest ein Assembling- und ein Komponentenwerk) durchgeführt; Unterlagen (wie Gehaltslisten, Arbeitszeitaufzeichnungen, …) wurden gesichtet, um die Antworten auf dem Fragebogen zu überprüfen. Mit Zustimmung des Unternehmens wurden darüber hinaus Arbeiter auf dem Werksgelände interviewt, wobei die Prüfer die Arbeiter auszuwählen hatten.

Wurden weder der Fragebogen beantwortet noch Besichtigungen und Interviews gewährt, so erfolgte die Beurteilung des Unternehmens nach den öffentlich zugänglichen Informationen.

Bewertet wurden außerdem die Unternehmenspolitik, die Bereitschaft zur Kooperation und der Internetauftritt. Erhebungszeitraum: April bis Oktober 2010.

So wird beurteilt

Die Erfüllung jedes einzelnen Kriteriums wird in 5 Abstufungen beurteilt – von umfassend bis unzureichend erfüllt.

Zusätzlich wird eine Gewichtung durchgeführt: Je nach Nachweisbarkeit der zur Verfügung stehenden Informationen werden die Beurteilungen der Einzelkriterien mit einem Faktor zwischen 0,1 und 1 gewichtet.

Die Nachweisbarkeit wird danach bewertet, in welchem Maße die Informationen dokumentiert wurden (durch zur Verfügung gestellte Unterlagen, öffentlich zugängliche Reports, …) bzw. durch die unabhängigen Prüfer in der Vor-Ort-Untersuchung bestätigt werden konnten.

Daraus ergibt sich, dass Unternehmen, die eine Teilnahme an der Untersuchung verweigern, nur eine sehr niedrige Beurteilung erhalten können.

Dargestellt werden die Gruppenurteile und das Gesamturteil in einer fünfstufigen Skala von A bis E. Stufe A bedeutet, dass zumindest 80 Prozent aller Kriterien erfüllt sein müssen; E am anderen Ende der Skala steht für ein Ergebnis, in dem unter 20 Prozent der Kriterien erfüllt wurden.

Die Kriterien im Einzelnen:

  • Soziales (in den Produktionsstätten). Bewertet wurden soziale Mindeststandards für die Fertigung: die Definition von Anforderungen (betreffend z.B. Mindestlohn, Überstundenregelung, Gesundheit, Sicherheit), die Information der Arbeitskräfte darüber und die Überprüfung der Einhaltung der Anforderungen.
  • Umwelt (in den Produktionsstätten). Bewertet wurden ökologische Anforderungen an die Produktionsstätten (Umwelt-Management-System) und an das Produkt (Öko-Design, Haltbarkeit): die Definition von Anforderungen, deren Kommunikation und deren Überprüfung.
  • Unternehmenspolitik (auf Unternehmensebene). Überprüft wurden unter anderem Leitlinien zum sozialen und ökologischen Handeln, zur Verankerung des Umweltschutzes, zur Umsetzung sozialer bzw. ökologischer Beschaffungsrichtlinien sowie zum Engagement in Sozial- und Umweltprojekten.
  • Transparenz (auf Unternehmensebene). Einbezogen wurden öffentlich zugängliche Berichte, die Teilnahme an der Befragung, die Bereitschaft zur Überprüfung beim Anbieter und in dessen Fertigung, die Genehmigung von Arbeiterinterviews, der Austausch mit Interessengruppen (NGOs).
  • Konsumenteninformation (auf der Homepage). Ausgewertet wurden Informationen zum Thema CSR (Ethik) auf den Websites der Unternehmen: Die Informationen auf der internationalen Homepage (in englischer Sprache) und die Informationen in deutscher Sprache auf der österreichischen bzw. deutschen Homepage wurden mit jeweils 50 Prozent gewichtet.

Buchtipp: "Nachhaltig leben"

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www.konsument.at/nachhaltig-leben

Aus dem Inhalt

  • Lebensmittel: fair und natürlich
  • Lifestyle: modisch, aber ökologisch
  • Mobilität, Tourismus, Freizeit
  • Nachhaltigkeit im Haushalt
  • Abfall vermeiden, Ressourcen schonen
  • Trend: gemeinsam nutzen statt besitzen

160 Seiten, 14,90 € + Versand

KONSUMENT-Buch: Nachhaltig leben (Bild:VKI)

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