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Lebensmittelkennzeichnung: Kommentar - Fein portioniert

, aktualisiert am

Seit Kurzem gibt es auch bei uns verpackte Lebensmittel mit einer neuen Kennzeichnung. Sie stammt von der Lebensmittelindustrie. Durch die Angabe unterschiedlicher Portionsgrößen sorgt sie allerdings eher für Verwirrung. - Ein Kommentar von "Konsument"-Redakteurin Dr. Elisabeth Spanlang.

Rechenkünstler gefragt

Seit immer mehr Lebensmittel nach einem von der Industrie erfundenen neuen System gekennzeichnet werden, rechnen Ernährungsbewusste in Portionen. Also her mit der Kekspackung. Bevor es ans Knuspern geht, steht aber noch eine kleine Denksportaufgabe, kombiniert mit einem Sehtest an. Wie viele Kekse sind z.B. bei Leibniz eine Portion - - siehe unseren Bericht in "Konsument" 6/2008 [ " Lebensmittelkennzeichnung: Schmäh in Portionen " ]? Sie ackern sich durch eine winzig klein gedruckte Tabelle, dankenswerterweise in roter Schrift auf knallig gelbem Untergrund gedruckt und dadurch fast unlesbar. Entziffern geschafft und trotzdem keine Portionsangabe gefunden? Dann haben Sie zwar richtig gelesen, gleichzeitig aber hoffentlich nicht den Hinweis übersehen, dass zwei Kekse 140 kcal enthalten. Genau diese Zahl scheint nämlich – erraten – als Portionsangabe auf der Vorderseite auf.

Sie werden noch staunen

Ist wenigstens eine 0,5-l-Flasche Cola eine Portion? Sicher, meinen Sie. Falsch! Eine Portion ist nur die Hälfte, weil die Nährwertangaben auf der Flasche sich auf 250 ml beziehen. Falls Ihnen diese Feinheit überhaupt auffällt, müssen Sie die Angaben wenigstens nur mit zwei multiplizieren. Eine einfache Übung gemessen an den Rechenkünsten, die andere Getränkehersteller ihren Kunden abverlangen. Sie werden noch staunen.

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