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Plastikmüll gelangt ins Meer
Der ausländische Müll hatte zu ernsthaften Umweltproblemen geführt: Der Jangtse in China etwa ist der am stärksten mit Plastikmüll verschmutzte Fluss der Welt, er befördert jährlich etwa 330.000 Tonnen Plastik ins Meer. Nach Chinas Importstopp für Müll begannen westliche Länder, ihren Müll nach Südostasien zu schicken. Die Philippinen reagierten 2019 mit Protesten, denen sich Greenpeace anschloss.
"Der Müllhandel ist nicht akzeptabel. Das ist eine verabscheuungswürdige Methode, die vor allem der globale Norden anwendet, um den Müll loszuwerden, den sie in ihren Ländern nicht verarbeiten können", erklärt Lea Guerrero von Greenpeace.
Beschränkung für Einweg und Verschleiß
Eine Alternative zu globalen Mülltransporten sieht der neue Aktionsplan für eine europäische Kreislaufwirtschaft vor: Er zielt darauf ab, die Wiederverwendung von Altmaterial in der EU in den nächsten zehn Jahren zu verdoppeln. Einwegsysteme sollen beschränkt, vorzeitiger Verschleiß soll bekämpft und die Vernichtung von Neuware verboten werden. In der EU erhältliche Produkte sollen in Zukunft eine längere Lebensdauer haben, einfacher zu reparieren und nachzurüsten sein sowie besser recycelt und wiederverwendet werden können. Im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie will die EU-Kommission daher auch ein "Recht auf Reparatur" für die Konsumenten verankern.
Auch dem Greenwashing und dem von Herstellern geplanten vorzeitigen Verschleiß – der sogenannten geplanten Obsoleszenz – soll ein Riegel vorgeschoben werden.
Elektronikindustrie, Verpackungen, Textilien, ...
Priorität räumt die EU-Kommission der Elektronik, Informations- und Telekommunikationstechnologie ein – Elektroschrott macht EU-weit einen immer größeren Anteil an den Abfällen aus. Auch Verpackungen, Batterien und Fahrzeuge, Plastik und Textilien sowie die Bau- und Lebensmittelbranche stehen im Fokus des Aktionsplans. 2017 hatte der anfallende Verpackungsmüll in der EU mit 173 kg pro Kopf ein Rekordhoch erreicht. Die Vorgaben des EU- Kreislaufwirtschaftspakets lauten:
- Recycling von Kunststoffverpackungen: mindestens 50 Prozent bis 2025 und 55 Prozent bis 2030
- Recycling von Siedlungsabfällen: 60 Prozent bis 2030 und 65 Prozent bis 2035
Bereits im Juli 2019 trat die EU-Richtlinie zur Verringerung von Einwegplastik (Single-Use-Plastic- oder SUP-Richtlinie) in Kraft: Sie sieht vor, dass Kunststoffgetränkeflaschen bis zum Jahr 2029 zu mindestens 90 Prozent zum Zwecke des Recyclings getrennt gesammelt werden. Damit soll insbesondere das achtlose Wegwerfen (Littering) vermieden werden. Weiters sollen Getränkeflaschen aus PET zu mindestens 30 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen.
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Warum produzieren die Molkereien zum großen Teil diese unnötige „länger frisch Milch“?