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Ein Thermometer, das eine hohe Temperatur anzeigt. Dahinter Sonnenschein.
Die Temperaturen steigen - sowohl draußen als auch drinnen. Wie Sie Ihr Zuhause trotzdem kühl halten. Bild: rawf8/Shutterstock.com

Tipps gegen die Hitze

Temperaturen rund um 30 Grad? Wir verraten Kurzfrist-Tricks im Kampf gegen die Hitze und geben Tipps, wie Sie baulich gegensteuern können.

Temperaturen um die 30 Grad? Wir verraten Tricks im Kampf gegen die Affenhitze und geben Tipps, wie Sie gegensteuern können (Bild: tchat/Shutterstock)

In der Meteorologie spricht man von einem "heißen Tag“, wenn die Tages-Höchsttemperatur 30 Grad Celsius überschreitet. Solche Temperaturen sind für den Mitteleuropäer nichts Ungewöhnliches. Im langjährigen Durchschnitt sind in Ostösterreich 10 bis 15 solcher heißen Tage pro Jahr die Regel. Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren ein anderer meteorologischer Fachbegriff in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeschlichen: der Wüstentag. Er wird über Höchsttemperaturen jenseits der 35 Grad definiert – Temperaturen, die in Österreich keine Seltenheit mehr sind.

Im Gegenteil: 10 bis 20 Wüstentage sind mittlerweile zur Norm geworden. Hinzu kommen, insbesondere im städtischen Beton- und Asphaltdschungel, zahlreiche sogenannte Tropennächte. Hier sinkt das Thermometer nicht unter 20 Grad. Die Abkühlung bleibt somit auch in der Nacht nur ein flüchtiger Sommertraum. 

Das Wetter ist, wie es ist. Aber beherzigt man ein paar Tipps und Tricks, können auch Wüstentage und Tropennächte leichter überstanden werden.

Klimaanlage kaufen?

Das ist nicht wirklich ein Ratschlag, den wir Ihnen auf den Weg geben möchten. Klimageräte sind in der Anschaffung und im Verbrauch teuer. Gut fürs Klima sind sie auch nicht. Bevor Sie eine Klimaanlage in Erwägung ziehen, sollten Sie andere (bauliche) Maßnahmen andenken, um die Sonneneinstrahlung so gut es geht zu reduzieren – siehe unten.

Trotzdem: In so manch schlecht isolierter (Dachgeschoss-)Wohnung mit großen Fensterflächen geht es fast nicht mehr ohne Klimaanlage. Pro 1,5 Quadratmeter südseitiger Fensterfläche wird ein Raum durch die Sommersonne gleich stark erhitzt wie durch den Betrieb eines 1000-Watt-Heizlüfters. Deshalb testen regelmäßig Klimageräte. Viele davon bringen an heißen Tagen die ersehnte Abkühlung – einige erledigen das sogar ziemlich energieeffizient. Sie finden in unserem Test Klimaanlagen die Testergebnisse von mehr als 30 Klimageräten seit 2020. 

Richtig lüften und Geräte abdrehen

Tipp 1: Richtig lüften
Das A und O im Kampf gegen die Sommerhitze. Sobald das Thermometer über 25 Grad klettert, sollten Sie Fenster möglichst geschlossen halten. Auf Frischluftzufuhr achten (Stoßlüften), ansonsten nur bei Geruchs- oder Schadstoffbelastung in der Wohnung die Fenster öffnen. Ein weit verbreiteter Fehler sind tagsüber gekippte Fenster. Durch sie kann die Wärme in die Innenräume kriechen. Richtig lüften heißt an Hundstagen: Sorgen Sie in den Nachtstunden für Durchzug. So kann die aufgestaute Wärme entweichen. Auch in Schränken und Abstellräumen speichert sich warme Luft – während des Lüftens aufmachen! Während langer Hitzewellen mit Tropennächten sollten Sie sich dafür optimalerweise sogar den Wecker stellen: Zwischen 4 und 5 Uhr Früh ist es in der Regel am kühlsten.

Tipp 2: Wärmequellen minimieren 
Alles, war mit Strom betrieben wird, erzeugt Wärme – und sollte nur eingeschaltet werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Das bedeutet also beispielsweise: 

  • Licht abdrehen
  • Lieber kalt essen, als das Backrohr für eine Lasagne oder den Herd für das goldgelbe Wiener Schnitzel aufzuheizen
  • Haare nicht vom Fön, sondern von der ohnedies warmen Umgebungsluft trocknen lassen
  • Nasse Wäsche: an der Luft trocknen lassen (Trockner nicht verwenden)
  • Computer nur benutzen, wenn man ihn wirklich braucht – auch nicht im Stand-by-Betrieb laufen lassen (was für sämtliche andere Geräte mit Stand-by-Funktion natürlich genauso gilt)

Ventilator verwenden und viel trinken

Tipp 3: Ventilator verwenden
Ein Ventilator hat zwar einen Motor, der Effekt der Abkühlung – bewegte Luft fühlt sich kühler an – ist jedoch stärker als dessen Wärmeentwicklung. Schalten Sie den Ventilator aber aus, sobald Sie nicht mehr im Zimmer sind. Denn er kühlt nur die Menschen im Raum, nicht aber das Zimmer selbst. Sie können den Ventilator auch dazu nutzen, heiße Luft aus der Wohnung zu blasen (aber natürlich erst nachts, wenn die Fenster offen sind).

Pimp my Ventilator: Einen lokalen Kühleffekt, ähnlich wie bei Klimaanlagen, kann man auch mit einem Ventilator erzielen. Stellen Sie dafür einen Kübel voller Eiswürfel oder gefrorenen Plastikwasserflaschen auf den Boden. Positionieren Sie den Ventilator so, dass er knapp über das Eis hinweg bläst.

Tipp 4: Viel trinken
Ein Erwachsener verliert pro Tag 1,5 bis 2 Liter Wasser. Zumindest diese Menge sollten Sie dem Körper wieder zuführen. An heißen Tagen kann sich der Flüssigkeitsverlust um das 2- bis 3-Fache steigern. Entsprechend mehr sollten Sie trinken – am besten gleichmäßig über den Tag verteilt. Sonst drohen Konzentrationsschwäche, Schwindelgefühl, Muskelkrämpfe bis hin zum Hitzschlag oder zu Herzrhythmusstörungen. Trinken Sie bei Hitze keine eiskalten, sondern eher warme Getränke.

Das klingt widersinnig, hat aber einen logischen Hintergrund: Durch warme Getränke kommt es zu einem leichten Schwitzen, was eine abkühlende Wirkung auf den Körper hat. Lauwarme Gemüsesuppe hat zudem den Effekt, dass man dem Körper die durchs Schwitzen verloren gegangenen Stoffe wieder zuführt. Kalte Getränke vermitteln dem Körper das falsche Signal – nämlich, Wärme zu produzieren. Auch heiße Getränke sind nicht optimal. Dadurch schwitzt man zu stark und verliert zu viel Flüssigkeit. Nicht zu empfehlen sind stark zuckerhaltige Getränke wie Cola oder Limonaden. Alkoholische Getränke belasten den Kreislauf zusätzlich; auch sie sind nicht empfehlenswert. 

Richtig duschen und für Schatten sorgen

Tipp 5: Richtig duschen
Hier gilt das Gleiche wie beim Trinken: nicht zu kalt. Auch das führt nämlich nach dem ersten, vermeintlich kühlenden Effekt dazu, dass der Körper eine Gegenreaktion entwickelt, mehr Wärme produziert und die Schweißproduktion anwirft. Eine lauwarme Dusche, bei dem sich der Körper nur leicht abkühlt, ist optimal. 

Tipp 6: Für Schatten sorgen
Schatten ist ganz wichtig. Schattenspender haben den größten Effekt, wenn sie im außen angebracht sind; sie fangen die Wärme bereits vor der Glasscheibe ab. Den besten Schutz vor der unliebsamen Hitze bieten Außen-Rollläden. Fast alle Fenster lassen sich damit nachrüsten. Außenrollos können die Sonne komplett blockieren – was freilich zur Folge hat, dass es im Zimmer dunkel ist. Außenrollos sind deshalb ideal für Räume, die tagsüber nicht oder nur selten genutzt werden (und in denen keine Pflanzen stehen). Im Winter bieten sie durch den wärmedämmenden Luftpolster vor dem Fenster einen zusätzlichen Kälteschutz. Auch Einbrecher haben es schwerer, ins Innere zu gelangen. Nachteil: Sie sind nicht billig. Bei Wohnungen in Mehrparteienhäusern gibt es rechtliche Hürden. Es  müssen alle Miteigentümer einer Montage zustimmen. Für Mieter wird’s da gleich doppelt kompliziert. 
Auch Markisen sind gute Schattenspender, Sie müssen sie jedoch bei starkem Wind einrollen. Innenjalousien sind preiswert und leicht zu montieren, aber weitaus weniger effizient als ein außen angebrachter Sonnenschutz. 

Sonnenschutzfolien und -gläser

Tipp 7: Sonnenschutzfolien für die Fenster
Unser letzter Test https://www.konsument.at/bauen-energie/sonnenschutzfolien hat gezeigt: Das Anbringen von Sonnenschutzfolien kann die durch die Fenster eindringende Wärmeenergie um 50 bis 80 Prozent reduzieren. Sie halten jedoch auch das Tageslicht in ungefähr demselben Ausmaß zurück. Bei Schlechtwetter muss dann recht schnell der Lichtschalter betätigt werden. Deshalb sind Sonnenschutzfolien nur in Räumen mit überdimensionierter Verglasung wirklich zu empfehlen. Übrigens: Wer kein Bastler ist, sollte das Anbringen der Folien Fachleuten überlassen.

Tipp 8: Sonnenschutzverglasung
Sie wollen Ihre Wohnung nicht komplett verdunkeln? Hier bieten sich als Alternative auch Fenster mit spezieller Sonnenschutzverglasung an. Ihre Lichtdurchlässigkeit ist zwar geringer als die von herkömmlichen Fenstern, aber es reicht aus, um das Rauminnere mit Tageslicht zu erhellen. Fragen Sie nach Glas mit einem geringen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert). Die Verglasung wirkt ähnlich wie Sonnenschutzfolien. Sie hat bei Schlechtwetter auch ähnliche Nachteile. Gute Produkte haben aber einen wesentlich besseren Lichtdurchlässigkeitswert als Folien.

Richtig dämmen und Fassade begrünen

Tipp 9: Richtig dämmen
Das ist die teuerste Nachrüst-Variante. Aber: Je besser Hausfassade und Dach gedämmt sind, desto besser ist auch der Schutz vor Sonneneinstrahlung. Wärmedämmung spart also nicht nur Heizkosten, sie erhöht auch den Wohnkomfort in den Hitzemonaten. Bei Mehrparteienhäusern gilt es, die Mehrheit der Wohnungseigentümer von der Notwendigkeit dieser Maßnahme zu überzeugen.

Tipp 10: Fassade begrünen
Auch Wilder Wein (Veitschi) oder Efeu, die sich an den Außenmauern nach oben ranken, verhindern, dass sich das Gebäude stark aufheizt. Die Fassade muss für eine Begrünung intakt sein. Für schadhafte Mauern sind diese Pflanzen nicht zu empfehlen.

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